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Aktualisiert: 23. Juni 2025


Es verbreitete sich ein Gerücht, Kallem habe Larssen seinen Revolver zu diesem Zweck überlassen; doch wurde das von der Frau selbst, von Sören Pedersen und durch Kallems eigene Aussage widerlegt. Kristen Larssen hatte sich gedrückt, ohne Ankündigung, ohne Dank. Zu seiner Frau hatte er gesagt, ein rascher Tod sei für ihn das beste.

Schließlich auf eindringliches Zureden Kallems faßte sie sich ein Herz und sagte eines Sonntagmorgens zu Karl: "Gehen Sie nicht auf Ihr Zimmer, bitte! Wollen wir nicht einmal ein bißchen vierhändig spielen? Wir nehmen etwas ganz Leichtes!" fügte sie hinzu.

Kallems Brillengläser waren jetzt wieder trocken, und bei seiner Länge sah er bald, daß seine Schwester nicht unter den Tanzenden, augenscheinlich überhaupt nicht im Saal war. Doch er vergaß sie; denn der Anblick hier war in gewisser Art neu für ihn; er kannte von Norwegen nur die Westküste und Kristiania. Ein Ball in einer kleinen norwegischen Binnenstadt ist etwas ganz Eigenartiges.

Kurz, erbarmungslos sah er sie an, ohne einen Funken Mitgefühl, obwohl auch sie von Kummer mitgenommen war. Als er näher gekommen, blickte er auf den Knaben; und fortan existierte sie nicht mehr für ihn. Sie trat auch ganz von selbst beiseite. Kent kam auf sie zu und begrüßte sie freundlich; dann ging er zu Kallem zurück. Und jetzt ging es wie gewöhnlich wie es Kallem selbst neulich mit Doktor Meek gegangen war: Kent sah das Kind auf einmal mit andern Augen, mit Kallems Augen; das Aussehen des Jungen wurde plötzlich ein ganz anderes und erschreckte ihn aufs tiefste. Was er bisher weit von sich gewiesen hatte jetzt drängte es sich ihm von selbst auf: "Empyème?" flüsterte er auf französisch Kallem zu. Der antwortete nicht, trat nur näher, fühlte des Knaben leichten, schwachen Puls, beklopfte leise die Brust, horchte auf die hastigen Atemzüge, besah sich die Temperaturliste und den letzten Auswurf des Jungen. Darauf eine kurze Beratung der

"Und es gibt gerade genug, die von der Lüge leben, daß es wirklich einmal nottut, daß einer an der Wahrheit stirbt" und ähnliches Gewäsch, das Aase höchst bedeutend fand. Ein langer, strahlend vergnügter Brief von Ragni lag auf Kallems Bauch. Er hatte ihn schon zum zweitenmal gelesen. Er hatte ihre tiefinnerlichste Feigheit gut gezeichnet.

Dies Zusammentreffen bewirkte, daß Kallem schon am nächsten Tag Karl Meek aufsuchte, und daß dieser drei Tage darauf samt Klavier, Büchern und Kleidern in dem großen Giebelzimmer in Kallems Haus installiert war in der Stube, die nach dem Park hinausging. Kallem hatte auch den stärksten Widerstand von seiten Ragnis überwunden.

Und wenige Minuten später war alles abgemacht. Schon am Nachmittag wurde der Umzug bewerkstelligt. Als der wackere Vangen auf seinen langen Beinen vom Mittagessen nach Hause kam, saß Kallem im ersten Zimmer rechts neben der Korridortür in Schlafrock und Pantoffeln und erzählte ihm, Rendalen wohne jetzt in der Sehestedsstraße, in Kallems früherer Wohnung; sie hätten getauscht. Beide lachten.

Von Seiten des Pastors nur die allernotwendigsten Worte; von Seiten Kallems ein paar spöttische Bemerkungen, erst als er aus mehreren Anzeichen ersah, daß der Pastor zurzeit im Fremdenzimmer schlief und Josefine mit ihrem kleinen Sohn oben, und dann, als er die seltene Sammlung von Bildern berühmter Theologen sah, die, um Luthers Bild gruppiert, an der großen Wand des Wohnzimmers hingen.

Erst jetzt konnte er sie in der Nähe sehen, in Tränen aufgelöst, erschöpft von Nachtwachen, fast all ihrer Kraft und ihrer letzten Hoffnung beraubt. Aber mit festem Griff nahm sie Kallems Hand, mit starkem, tiefem Blick sah sie ihm in die Augen, in grenzenlosem Schmerz, in verhaltener Bewegung nickte sie nur; sprechen konnte sie nicht. Nie ist einem Menschen wärmer gedankt worden.

Meek sah ihn noch immer an; und Kallems Angst wurde immer größer. "Ich bitte Sie, wollen Sie sie nicht untersuchen?" "Doch, natürlich. Sie haben es in der letzten Zeit nicht getan?" "In der allerletzten Zeit nicht. Ich wollte sie nicht ängstigen. Ihre Phantasie bemächtigt sich gleich der Sache, und das ist bei ihr furchtbar gefährlich.

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