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Aktualisiert: 23. Juni 2025
Könnern zerbrach sich noch immer den Kopf, was er aus seiner neuen Bekanntschaft machen solle, denn manchmal kam es ihm so vor, als ob er es mit einem halb Wahnsinnigen zu thun habe, und dann auch wieder verwarf er den Gedanken und hielt den Fremden nur für einen Unglücklichen, der, in seinen Hoffnungen und Erwartungen getäuscht, Bitterkeit gegen das ganze Menschengeschlecht im Herzen trage, diesem Gefühle aber auf seine eigene barocke Weise Raum gebe.
»Da haben Sie's!« sagte der Director zu Könnern; »Monate lang liegen die Menschen hier auf der faulen Haut und leben von den Subsidien oder Unterstützungen, die ihnen der Staat verabreicht, also von Geldern, die sie nach fünf Jahren wieder zurückerstatten müssen.
Mit dem Herrn Director durch meinen Bruder befreundet, habe ich mich den Herren heute Morgen angeschlossen, und nur auf die allbekannte brasilianische Gastfreundschaft fußend, wagte ich es, Ihnen meine Gesellschaft für wenige Minuten aufzudringen.« »Herr Bernard Könnern,« stellte ihn der Director vor.
Ein Vielliebchen Könnern verbrachte eine unruhige Nacht.
Es dauerte eine geraume Zeit, bis er damit fertig wurde; der alte Zuhbel hatte indessen das Clavier geöffnet und sich daran gesetzt. »Spielen Sie?« fragte er Könnern.
Einzelne Möbel verriethen aber doch, daß dieses Haus nicht verlassen sei, und auf der einen Commode sah Könnern auch im Vorbeireiten ein Paar vergoldete Porzellan-Vasen und einige andere derartige Spielereien stehen.
Könnern lauschte entzückt dem Spiele des Fremden, und als dieser endlich innehielt und sein Instrument in tiefen Gedanken neben sich auf den Boden stemmte, sagte er freundlich: »Sie sind mehr als Musikant, mein lieber Freund, und wie Sie sich auch hier Ihr Brod verdienen müssen, Ihr Spiel verräth den Künstler.«
»Mein lieber Könnern,« sagte Sarno ruhig, »wenn die Sache so steht, und Sie bis über die Ohren in die junge Dame wirklich verliebt sind, so werde ich natürlich meine Zeit nicht länger mit Bitten vergeuden, mich zu begleiten. Bleiben Sie hier und thun Sie, was Sie eben nicht lassen können.
»Da liege und träume,« sagte der wunderliche Fremde »und du bist immer noch glücklich dabei,« flüsterte er, von Könnern ungehört, dazu, »denn du stirbst ihretwegen!«
Als sie die Laube passirten, warf Könnern freilich den Blick hinüber, um nach der freundlichen Gestalt zu suchen; aber wie eine Erscheinung war sie verschwunden, und nur auf der Bank, auf welcher sie gesessen hatte, lagen ein paar Blumen, die sie wahrscheinlich mit heraufgenommen und in der Eile ihres Rückzuges auf dem Sitze gelassen hatte.
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