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Aktualisiert: 23. Juni 2025
So streifte auch Könnern heute durch die Wildniß, die er freilich mit größeren Erwartungen für die Jagd betreten hatte.
»Ob es der Vater ungern sehen würde,« sagte Elise, und ein leises, fast wehmüthiges Lächeln stahl sich über ihre Züge, »weiß ich freilich nicht; ich aber würde es ganz bestimmt ungern sehen, wenn Sie so bald schon wieder Abschied von uns nehmen wollten.« Könnern wollte ihr Etwas darauf antworten, aber er vermochte es nicht.
»Was hat er?« fragte Könnern, weniger aus Interesse an der Frage, als an der Jungfrau selber, die durch ihre schlichte Einfachheit einen ganz eigenen Zauber über ihn auszuüben begann. »O Nichts,« sagte Elise leise; »Vater hat manchmal ganz sonderbare Einfälle, wenn er sich damit nur ihm lästige Menschen abhalten kann.«
»Mein armes, armes Kind!« flüsterte Könnern. »Sie wissen Alles, wie ich voraussetzen darf, nicht wahr?« fuhr Elise fort, und sah scheu zu ihm auf. »Alles,« hauchte Könnern »Herr von Schwartzau hat mir gestern Abend Alles erzählt, denn ich mußte es wissen, wenn ich rathen und helfen soll.« »Gott sei Dank,« seufzte Elise, »dann wird mir das wenigstens erspart! Ich hatte mich davor gefürchtet.«
Könnern holte den Schimmel; der Stamm eines umgestürzten Baumes machte es ihr leicht, in den Sattel zu kommen und bald hielt sie den Zügel wieder fest in der Hand. Von dem Moment an aber, als sie wieder die Straße betreten, hatte Helene, als ob sie Jemanden suche, auf und ab gesehen, und selbst ihr Bruder, der jetzt neben ihr hielt, bemerkte dies.
Es mochte etwa zehn Uhr am nächsten Morgen sein, als ein einzelner Reiter am Gartenthor hielt, sein Pferd dort befestigte und an das Thor pochen wollte; aber er sah, daß dieses nur angelehnt sei, und betrat den Garten. Es war Könnern, und sein erster Blick flog nach dem Mandelbaum hinüber, an dem er gestern Elisen getroffen.
»Heute?« wiederholte Könnern und fühlte, daß ihm das Blut wie Eis zum Herzen zurücktrat. »Heute,« fuhr Günther leise fort »begegnete ich ihm. Zu fest hatten sich seine Züge meinem Gedächtniß eingeprägt, denn daheim war ich oft in seinem Hause, an seinem Tische gewesen.
Er wollte mich heute besuchen, aber wie ich nur den schwarzen Frack, Seidenhut und die weißen Glacéhandschuhe durch's Fenster sah, hatte ich schon übrig genug und ließ mir die Ehre auf ein anderes Mal ausbitten.« »Wo mag er denn nur Quartier gefunden haben?« sagte Könnern, »die Häuser sind ja fast alle überfüllt.«
Das geht nun einmal unter keiner Bedingung an, und wenigstens muß er noch die nächste Woche dableiben. Ich habe überdies Scheererei genug kommen Sie, trinken Sie eine Tasse Thee da drüben steht der Rum helfen Sie sich selber.« Könnern schob die Zeitungen und Papiere bei Seite, um freien Raum zu bekommen. Eine kleine, zierliche Visitenkarte fiel heraus und auf den Tisch.
Er ließ auch wirklich gar keine Einwendungen gelten, und da sich Könnern viel eher in der Stimmung fühlte, den Abend bei ganz fremden Leuten zuzubringen, als unter Freunden zu verplaudern, so bedurfte es keines langen Zuredens seines freundlichen Wirthes, ihn zu bestimmen dessen Wunsch zu gewähren.
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