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Aktualisiert: 26. Juni 2025


Ein Halbinvalide führte die Aufsicht über den Stall. Juppchen reichte ihm den Schein, den er vom Schreiber erhalten hatte, und bekam darauf seinen Platz zugewiesen. Ein älterer Bursche mußte ihn mit der Handhabung von Striegel und Bürste bekanntmachen und das Füttern zeigen. Juppchen paßte mit hellen Augen auf und begriff sehr schnell.

»Laß mich gehen, Feklitus, ich muß schnell zur Nora, sie erwartet mich«, sagte es, als es nun sah, daß es der Feklitus war, der es gepackt und mit einem starken Ruck hinter das Schulhaus gestoßen hatte. »Ich will dich zuerst etwas fragen, dann kannst du gehen«, entgegnete er gebieterisch und hielt das Elsli an seinem Jüppchen fest. »So mach geschwind, ich muß gewiß gehen

In der harten schneidenden Luft des Spätnachmittags fühlte Juppchen eine schwere Müdigkeit in den Gliedern. Seine Knie drohten einzuknicken. Er hielt sich aber tapfer bis zur Behausung. »Da, hier hast du dein Pferdejuppchen, Mutter. Zu schwach ist er, um ins Gedinge zu fahren. Einen ganzen Taler Löhnung weniger bekommt er. Kaum genug, die Kost zu bezahlen

Einmal, als der Knecht vor dem Wirtshaus abgesessen war, mußte Juppchen das Pferd so lange halten, bis der bestaubte Reiter seinen Durst gelöscht hatte. Juppchen bekam dafür ein paar Pfennige. Er sagte danach zur Mutter, daß er auch gern ein Kutscher werden möchte. Aber die Mutter meinte, daß der Vater nie so etwas zulassen würde.

Eines Tages sagte Juppchen zum Schimmel: »Weißt Du, zwanzig Mark habe ich schon zusammen. Das wird bald langen zum Kauf. Dem Vater will ich es nicht eher sagen, bis es soweit ist. Dann räume ich den Kaninchenstall aus und bau Dir eine Krippe hin. Daraus sollst Du ganz allein fressen. Das wird viel schöner sein als mit den vielen zusammen. Und an den Wagen spanne ich Dich auch allein.

Da hatte Juppchen einen kleinen verwunderlichen Schmerz empfunden und fortan der Mutter gegenüber von den Plänen geschwiegen. An den stillen Vormittagen aber, wenn die Mutter im Gärtchen hantieren mußte, war er zur Großmutter auf die Stube gegangen und hatte vor ihren erstaunten Augen alle Wünsche vollzählig aufgebaut.

Als ihn seine Frau leise weckte, richtete er sich halb auf, stieß einen kräftigen Fluch aus und wälzte sich auf die andere Seite. Da gingen Juppchen, Mutter und Großmutter allein. Es waren an die zwanzig Knaben, die eingesegnet wurden. Und sie trugen alle schon die Runen der Adamsqual auf der Stirn.

Denn er sollte ein Bergmann werden, wie Vater und Großvater und all die anderen aus der Familie. Juppchen hatte versucht, vielerlei Einwände aus seinem kleinen Gehirn zu kramen. Er hatte wirklich deren gefunden und die Mutter damit überschüttet, Tag für Tag. Bis sie des Geredes überdrüssig geworden war und ihn strafen mußte.

Der Fuchs war schon festgebunden an der Gitterstange und stand ruhig mit herabgesenktem Kopf. Juppchens Schimmel kam vorn zu stehen. Der Seilschläger riß an, und pfeifend fuhr der Korb in die Höhe. Juppchen stand gerade unter der Schachtluke. Er schnalzte mit der Zunge, und gleich darauf vernahm er in dem schwelenden Düster ein unterdrücktes Gewieher.

O nein, das tun nur die rohen Sandkärrer, die ihre Tiere im Regen stehen lassen, derweil sie im Wirtshaus sitzen und stundenlang Karten spielen. Manchmal flocht Juppchen seinem Schimmel ein buntes Wollband, das er der Mutter abgeluxt hatte, in die Mähne. Und den Fahrer bat er, nicht so rauh mit dem Tiere umzugehen. Doch der verlachte ihn und riß das bunte Band immer wieder aus der Mähne heraus.

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