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Aktualisiert: 13. Mai 2025
Armer Bauer, vor mir bist du sicher, ich lese dir darüber den Text nicht. Kannst du etwas dafür, daß der Kanzelton nicht die Grundsaite deines Lebens berührt, daß jener Nerv, der von zart und jung auf gewohnt ist, die Worte der Liebe, der Herzlichkeit, des Verständnisses in dein Inn'res fortzupflanzen, nicht derselbe ist, der sich vom Klang der hochdeutschen Sprache rühren läßt.
Viele aus den mittleren achtbaren Ständen, Handwerker u.s.w. haben in neuer und neuester Zeit angefangen, sich und ihren Familien eine andere Stellung zur hochdeutschen Sprache und Kultur zu geben, als von ihren Vätern und Vorfahren eingenommen wurde.
Wie kann dem Hochdeutschen geholfen werden? Wer? Alle Welt, nur der Staat nicht. Was der Staat gegen das plattdeutsche und für das Hochdeutsche thun konnte, hat er gethan, indem er jene aus der Kirche verbannt und sie vom Gerichtshofe ausschloß.
Ich könnte mich etwa, um dem gebildeten Plattdeutschen allen Anstoß aus dem Wege zu räumen, folgendermaßen darüber ausdrücken: absolut dem Geiste lethal ist das Plattdeutsche nur, wo hochdeutsch, sanskrit und böhmische Dörfer gleich bekannt sind, wie hie und da in Pommern und Meklenburg; was denn von den größten Freunden des Plattdeutschen zugegeben werden müßte, da gar nicht zu läugnen, daß an sich und für sich dasselbe nichts Lebendes und Bewegendes enthalte, sondern Todt und Stillstand selber sei; geistig hemmend und lähmend bleibt aber das Plattdeutsche immer noch aus der Stufe der Gesellschaft, wo ihm zwar das Hochdeutsche verständlich näher getreten, aber noch als ein Fremdes gegenüber steht; ohne schädlichen Einfluß und gleichsam indifferent für Geist und Bildung zeigte sich die plattdeutsche Sprache, da, wo sie der hochdeutschen nicht als Fremde gegenüber steht, sondern schwesterlich zur Seite geht.
Der dunkele Bürgerliche oder Bäuerliche kann dieser Vorstellung wenigstens ohne großen geschichtlichen Anstoß und Widerspruch nachhängen, er hat hierin einen Vortheil vor den berühmtesten Adelsfamilien voraus. So ist in hochdeutschen bürgerlichen Familien die Vorstellung vom Großvater, Urgroßvater als altdeutschen Degenknopf die herschende und die liebste.
Der hochdeutschen Sprache verdankt jeder Niedersachse sein veredeltes Selbst, ihr der aus dem Volk geborne Redner, Dichter, Schriftsteller sein Alles und Ruf und Namen im Kauf.
Der erste Schulgang macht in der Regel auch die erste Bekanntschaft mit der hochdeutschen Sprache. Mit Händen und Füßen sträubt sich der Knabe dagegen.
Und Ede, der hinzukam und heute gerade seinen hochdeutschen Tag hatte, stimmte bei, freilich mit der Einschränkung, daß er auch von der voraufgegangenen »ersten Trauer« nicht viel wissen wollte. »Wieder anfangen! Ja, was heißt wieder anfangen? Damals war es auch man so so. Drei Tag' und nich länger. Und paß auf, Male, diesmal knappst er noch was ab.«
Ist ihm sein Verhältniß zum Staat durch den hochdeutschen Unterricht vielleicht klarer geworden, als sein Verhältniß zur Kirche? Erwirbt er sich durch das hochdeutsche Medium, das einzige, das ihm Aufschlüsse über eine so wichtige Angelegenheit geben kann, Kenntnisse von seinen Rechten und Pflichten im Staats-Verein, ist ihm dadurch ein Gefühl von Selbstständigkeit, ein Bewußtsein von den Grenzen der Freiheit und des Zwanges, von Gesetz und Willkühr aufgegangen, Gemeinsinn geweckt: sein dumpfes egoistisches Selbst zu einem Bruderkreise erweitert, der Wohl und Weh an allen Gliedern zugleich und gemeinschaftlich spürt? Wie das alles? Seine Beamte klären ihn nicht auf und er selber
"Der General wird ihn so schelten", bemerkte Pfannenstiel kleinlaut. "So ist es, Herr", stimmte der Bursche ein. "Der Wertmüller bringt die hochdeutschen, fremdländischen Wörter ins Land, der Staatsverräter! Aber ich lasse mir auf dem See nicht so sagen, beim Eid nicht." Bläuling wandte ohne weiteres seine Barke und gewann mit eiligen, kräftigen Ruderzügen wieder die Seemitte.
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