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Aktualisiert: 4. Juni 2025


Die Menschheit hatte also entweder in ihrer Dummheit oder in ihrer unverantwortlichen Undankbarkeit das Erdenleben desjenigen Heiligen totgeschwiegen, in dem sie lebte und webte, in dem sie aufging, der ihre geheimsten Verrichtungen überwachte, kontrollierte und registrierte. Das fand der Pater Hilarius für unerhört.

Als ihm seine Frau durch den Tod entrissen wurde, übergab er die Erziehung der Söhne dem heiligen Hilarius und zog sich zunächst auf eine der Lerinischen Inseln und dann in die Einsiedelei des Cap Roux zurück. Er bewohnte hier eine Grotte, die noch unzugänglicher, noch abgeschlossener als diejenige des heiligen Honoratus war.

Er dachte sich: Jedes Ding auf Erden muß seinen Schutzheiligen haben. Also auch die menschliche Dummheit. Wenn es gelingt, ihren Heiligen zu finden, dann hat die Sache ihre himmlische Erklärung und kann dadurch leichter begriffen werden. So durchforschte der Pater Hilarius das Leben sämtlicher Heiligen, deren er habhaft werden konnte.

Ich muß hier meine gelehrte Darstellung etwas unterbrechen und zur Ehre der Tiroler Speckknödel einfügen, daß just an dem herrlichen Tage, an dem der Pater Hilarius die Heiligen aufaziusin Reih und Glied aufmarschieren ließ, der Pater Küchenmeister geradezu phänomenale Speckknödel hergestellt hatte, von denen ein halbes Dutzend mit einer Schüssel dampfenden Sauerkrautes dem Pater Hilarius auf seine Zelle gebracht wurden.

Wenn ihr von dieser Fastenpredigt auch noch nichts gehört haben solltet, so kann ich es mir nur dadurch erklären, daß die außerhalb Tirols lebende Menschheit, die sich von den Ausführungen besagter Predigt ganz besonders betroffen fühlen muß, alles getan hat, um die geistigen Produkte des hochwürdigen Pater Hilarius heimtückisch zu unterdrücken.

Derohalb bestand für den Pater Hilarius an der Allgegenwart dieses größten und mächtigsten Heiligen, des Schutzheiligen der menschlichen Dummheit, nicht der geringste Zweifel mehr. Um so gewaltiger überraschte es jedoch den hochwürdigen Pater, daß er keine Legende des heiligen Bürokrazius finden konnte.

Daß daraus trotzdem ein gerundetes Bild wurde, danken wir neben den ungeheuren geistigen Eigenschaften des Pater Hilarius natürlich auch den Tiroler Speckknödeln, die er sich auf seinen ausgedehnten Forschungsreisen nebst einem guten Tropfen stets zu verschaffen wußte.

Oder solltet ihr wirklich noch nichts von dem hochwürdigen Pater Hilarius gehört haben? Das stellet euch gar kein gutes Zeugnis aus. Ihr seid offenbar zu sehr verstrickt in den faulen Zauber aller Weltlichkeit, als daß euch der Pater Hilarius schon begegnet wäre.

Die innere Nässe oder Feuchtigkeit leitete ihren Ursprung von geistigen Flüssigkeiten her, die der hochwürdige Pater mit einer womöglich noch größeren und tieferen Andacht seinem sterblichen Leichnam einverleibte. Darunter spielte der Wein eine hervorragende Rolle. Glaubet aber deswegen ja nicht, daß der hochwürdige Pater Hilarius ein Fresser und Schlemmer und ein gottloser Säufer war.

Es waren auch genug unter der Weiblichkeit, die ihre zärtliche Hingabe mit riesigen Bischkotenherzen bekundeten. Es verstehet sich von selbst, daß diese erfreulichen Zutaten zum irdischen Wohlergehen das Ansehen des hochwürdigen Pater Hilarius unter seinen geistlichen Mitbrüdern wesentlich steigerten.

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