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Aktualisiert: 1. Juni 2025
»Wir dürfen nicht vergessen, daß der Hauser im Essen und Trinken wirklich beispiellos mäßig ist,« versetzte Quandt, dessen Redlichkeit sich gegen eine unrechtmäßige Beschränkung sträubte. »Macht nichts,« beharrte die Frau, »ich muß doch immer um so viel mehr in der Küche haben, daß ein Hungriger satt wird. Das krieg’ ich nicht geschenkt.« Am andern Nachmittag brachte Hickel das Monatsgeld.
Potz Kübel, ich auch nicht. Es scheint, wir sehen beide nichts.« Er lachte wunderlich, richtete sich wieder kerzengerade auf und hüstelte trocken. Dann ging er, indes Quandt ihm nicht wenig betroffen nachguckte. Wohin soll es auch kommen mit der Welt, wenn Leute wie Hickel unter die Gespensterseher geraten?
Fast alle blickten auf Caspar, der gegen eine Soffitte lehnte und langsam die Augen schloß. »Er hat sich erschossen?« fragte Herr von Imhoff. »Nein,« antwortete Hickel, »er hat sich erhängt.« Raschelnde Laute des Schreckens ließen sich vernehmen. Herr von Imhoff biß sich auf die Lippen. »Weiß man Näheres?« fuhr er fort zu fragen. »Nein.
Wahrscheinlich hätte die erstbeste Seeräubergeschichte die Neugier des Tölpels ebenso gereizt, sagte sich Hickel später und erklärte sein Aufbrausen für eine Unbesonnenheit. Gleichwohl witterte er Gefahr, der Bursche war nicht nach seinem Sinn, und er beschloß, sich seiner zu entledigen. Ein Anlaß ergab sich bald. Als Schildknecht tags darauf Caspar abholte, merkte er, daß dieser verstimmt war.
Kuschen, das haben wir gelernt, das verstehen wir von Grund aus. Aber ich will nicht mehr kuschen.« »Pst!« unterbrach ihn Hickel unwirsch; »lassen wir das; es schmeckt nach Demagogentum. Sagen Sie mir lieber: Hat der Hauser Kenntnis von der Broschüre?«
Wir in Ansbach werden Ihnen nicht auf das aberwitzige Wesen hereinfallen, das lassen Sie sich nur gesagt sein.« Herr Binder und ich waren durch solche herausfordernde Redeweise wie begreiflich sehr empört. Aber Herr Hickel zeigte keine Lust, sich zu rechtfertigen, er befahl Caspar in knappen Worten, sich fertigzumachen, in einer halben Stunde werde er fahren.
Darf ich fragen, um welchen Fall es sich dabei handelt?« »Es handelt sich um Caspar Hauser und seine Gefangenschaft.« »Ah!« Hickel räusperte sich und machte eine Verbeugung, Gott weiß warum. »Ich glaube mit Bestimmtheit annehmen zu dürfen, daß das Falkenhaus die Stätte seiner grausamen Kerkerhaft ist.
»Gewiß, Exzellenz,« antwortete Hickel. »Das sogenannte Falkenhaus ist ein uraltes markgräfliches Jagdschlößchen im Triesdorfer Wald.« »Stimmt. Das Objekt interessiert mich schon seit einiger Zeit. Ich habe Nachforschungen eingezogen und habe folgendes erfahren.
»Es ist doch des Teufels; er belästigt alle Leute mit seinen kindischen Miseren,« klagte Quandt, »auch mich hat er schon darum angegangen.« »Vor dem Hickel scheint er ja eine Heidenangst zu haben.« »Ja, der Polizeileutnant ist eben sehr streng mit ihm.«
Hinter ihm stand sein Hund, eine große graue Dogge; das Tier war genau so regungslos wie sein Herr und blickte unverwandt an ihm empor. Caspar zog grüßend den Hut; Hickel bemerkte es nicht. Frau von Kannawurf sah noch einmal zurück und flüsterte fröstelnd: »Wie furchtbar! Was für ein Mann! Was mag ihn peinigen!«
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