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Hederich war einmal mit seinem ganzen Sinn und Wesen mit Holzwerder verwachsen. Er fühlte sich dort besonders heimisch und glücklich. Und bei einer Wiederaufnahme seiner Stellung verbesserten sich auch seine materiellen Verhältnisse wesentlich. Hederichs hatten wohl ihr Auskommen, aber es war nur ein bescheidenes.

Als Tressens zum erstenmale Hederichs, Höppners und Theonie wieder bei sich in Holzwerder sahen, feierten sie den Tag wie einen Festtag, und die Gedanken an Brecken, der seit Wochen nichts von sich hatte hören lassen, traten allmählich ganz zurück. Was konnte er machen? Klagen? Arrest beantragen? Wohl! Sie warteten das Ergebnis ab.

Am Nachmittag desselben Tages trafen Höppners, Tressens und Hederichs in Falsterhof ein, um Theonie noch einmal zu sehen, und um gemeinsam wegen der auf den folgenden Mittag angesetzten Bestattung zu beraten.

Inzwischen hat man bessere Maschinen erfunden, und nach einem Jahr spätestens wird die Bahn von Elsterhausen über unser Gut gehen, und in Breckendorf wird eine Station errichtet werden. Dann kann man ganz anders konkurrieren. Aber das sind alles Dinge, die in Hederichs Schädel nicht hineingehen. Eine Eisenbahn ist ihm ein Gedanke, als wollte sich Beelzebub hier in der Gegend dauernd niederlassen.“

Holzwerder warf in den legten Jahren unter Hederichs Verwaltung durchschnittlich sechzigtausend Mark ab. Davon ist stets ein Teil für Verbesserungen aufgewendet, der Rest ist für unsern gemeinsamen Unterhalt, Deine Erziehung und die Abwechslungen, die wir uns verschafft haben, verbraucht worden. Tankred hat

Und eine ängstliche Stimme erhob sich in seinem Innern, die flüsterte, es sei nur Schein, daß Gretes Tod, das Zerwürfnis mit Tressens, der Fortgang Hederichs, die Krankheit Streckwitz's ihm förderlich werden würden. Freilich schoben seine Hoffnungen solchen Gedanken rasch wieder beiseite. Was konnte ihm anderes aus alle dem entstehen, als die Erfüllung seiner Wünsche? Und das Gute üben, war langweilig und öde, und durch die Entäußerung seines Ichs ward der Mensch nichts weiter, als der Sklave seiner Umgebung. Er aber wollte nicht nur herrschen und befehlen, sondern auch besitzen. Und das war nicht zu erreichen, wenn er sich moralisierend in Sack und Asche hüllte.

Mit Hederichs Fortgang verloren sie den letzten Halt, und nun war es auch für sie nicht mehr zweifelhaft, daß sie Holzwerder aufgeben müßten. In diesen Trauertagen hatten sie einen Entschluß überhaupt nicht fassen können. Bei ihren Überlegungen sprach bald alles für ihren Fortzug, und bald wieder alles dagegen. Was sollte aus dem Kinde werden, dem lebendigen Andenken an die Tochter?

Aber schon nahm der Pastor zum Verdruß Hederichs, der nun einmal gern für diese Dinge der Auskunftsgeber sein mochte, das Wort und erteilte Herrn von Tressen Antwort. Auch Theonie fügte einige Worte hinzu und äußerte: „Es ruhte aber niemals Segen auf den Familien, die dort gewohnt haben. Alle kamen später in Bedrängnis.

Höppner ging aber doch nicht gleich aufs Ziel los, sondern leitete das Gespräch durch die Frage ein, ob Herr von Brecken bereits das Neueste vom Neuen gehört habe. Nein, er sei durch sein zurückgezogenes Leben mit dem, was sich draußen ereigne, wenig bekannt, erwiderte Brecken, gab aber seinem unverhohlenen Erstaunen Ausdruck, als nun Höppner ihm die Verlobung Hederichs mit Carin mitteilte.

Frau von Treffen hatte nach jenem Besuche Hederichs mit Brecken gesprochen. Kurz und entschieden hatte sie erklärt, was sie wollte, und ebenso kurz und entschieden ablehnend hatte er geantwortet, und dabei waren sogar furchtbare Worte von seiner Seite gefallen: Daß alles so gekommen, daran sei sie ganz allein schuld.