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Goy sann nach und lächelte wehmütig, als gäbe sie mich verloren; dann hob sie die Hand an meine Stirn, tippte schnell mit der Spitze des Fingers an die Schläfen und sagte: »Das kalte Feuer dort! Es ist stärker als alle anderen Flammen und scheint heller. Es kämpft mit der Wärme des Herzens und hat schon viele Herzen ausgelöscht. Ihr müßt immer von einem zum andern. Wer alle Hindernisse zu seinen Mitteln machen will, verdirbt seine Ruhe, denn die Welt ist voller Hindernisse. Wohin willst du? Unsere Weisen lächeln über euch. So komm', vergiß

»Und doch, du Geliebte dieser kleinen Ewigkeit, ist nicht das Leben länger als die Jugend?« »Neinsagte Goy sicher, und ihr Lächeln hatte etwas unfaßlich Überzeugendes, »vielleicht für euch Männer, aber für uns Mädchen nicht. Eine alte Frau ist schlimmer als eine ausgepreßte Mangofrucht, mit den Gliedern welkt die Hoffnung, denn das Blut verliert seine Stimme, der der Gang der Welt gehorcht.

Die Ausschließlichkeit, welche das glühende Bereich heraufbeschwört, in das der Liebreiz dieses Mädchens mich zog, verbannte alle kleinen Einzelinteressen und Begierden, die unser Leben spalten und bedrängen, und es gab nur ein Ziel für unser Blut. »Soll ich tanzenfragte Goy, »sage mir, was dir wohltutSie tanzte unter dem grünlichen Mond der kleinen Ampel, der eine ganze Welt bestrahlte.

Goy tat ihre Pflicht, und kein Gewissen, wie es in unserer Brust wohnt, behinderte ihre geschäftige Treue gegen den einzigen Genuß, den sie kannte und austeilte. Ich rauchte in tiefen, durstigen Zügen und sank mehr und mehr in Betäubung.

»Doch, du bist sehr schön, Goy, schöner als alle, die ich gesehen habe.« »O, neinantwortete sie nachdenklich, »die blassen Mädchen sind schönerSie schaute mit ihren übergroßen Kinderaugen auf mich hin und lächelte, als ich schwieg. Ihre Nägel waren rot bemalt, und ihre Hände, wie ihr ganzer Körper waren mit großer Sorgfalt gepflegt.

»Die Menschen legen mit den Kleidern die Lüge nicht absagte Goy, »ich glaube an nichts, als an die Liebe und an die Lust, die durch sie kommtIch verstand, wie sie ihre Worte meinte, denn sie stand, als sie so sprach, innig dargeboten und aufgerichtet vor mir und hob ihre Arme, als ob sie eine Schale darreichte.

Ihr Haupt verdunkelte die Ampel, so daß ihre Gestalt in magischen Lichträndern glomm. Aber ihre Worte bewegten sich in meinem Herzen auf eine andere Art, sie nahmen Glanz an und entzündeten sich für eine weite Reise. Goy las in meinen Zügen. »Vergißsagte sie, »woran mußt du denken? Hier ist weder Zeit, noch Tag und Nacht

Kein Kind wird meine Freude sein.« »Was kann ich für dich tun, Goy? Nimm alles, was ich habe!« »Ich nehme nichts«, sagte das Mädchen. »Ich habe niemals etwas genommen. Die Alte nimmt. Sage mir, daß ich schön bin und daß ich dich beglückt habe.« »Du bist sehr schön

Die Alte verbeugte sich viele Male, nachdem ich, wie sie es zu wünschen schien, auf diesem Lager Platz genommen hatte, und sagte im Hinausgleiten in gebrochenem Englisch: »Ich werde Goy für dich holen, Herr, du wirst zufrieden seinAls ich ihr mit zwei zustimmenden Worten zunickte, lachte sie, glücklich und stolz darüber, verstanden worden zu sein.

Goy war, wie die meisten Frauen des Orients, auf eine Art für die Liebe erzogen, die die Folge einer grauenhaften Verwöhntheit ist, aber über allen ihren Handlungen lag ein zauberhaftes Glück von einer Unschuld der Gesinnung, die wie Keuschheit wirkte.