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Dadurch bot sie dem unbemerkt Herangekommenen, dessen Fusstritt sie offenbar erst eben vernommen, die Vollansicht ihres Antlitzes entgegen, das eine Doppelempfindung bei ihm hervorrief, denn es erschien seinen Augen zugleich als ein fremdes und doch auch als ein bekanntes, schon gesehenes oder vorgestelltes.

Beim Erwachen konnte ich nicht glauben, daß dies ein Traum gewesen sei, und mir schien, diese Landschaft sei ein mit meinem Geschick tief verbundenes Erlebnis. Ich suchte die Verknüpfungen, die zeitlich vor dem Traum lagen, und konnte nicht fassen, daß ich etwas so wahr und mit so vertrautem Auge Gesehenes erst seit dem Traum kennen sollte.

Die Ladies gehen nun auch an ihr Geschäft. Sie greifen zu den Morgenhüten, denn jede Tageszeit hat ihr eigenes Kostüm, und selbst im Wagen würde es auffallend erscheinen, wenn sich eine Dame in den Vormittagsstunden ohne Hut wollte sehen lassen. Wäre sie auch in siebenfache Schleier gehüllt, alles würde sie anstarren, gleich etwas nie Gesehenes.

Verschwunden der Herr Krematoriumfritze, der all sein Geld verjuckt und mit der Dame in Feldgrau ein von der Polizei nicht gern gesehenes Verhältnis auf Gegenseitigkeit unterhalten hatte. Dagegen gab es nun in der Fuchsweide ein "Organ": "Die Zündschnur. Organ gegen die Übergriffe der Polizei und des Kapitalismus", redigiert von Herrn Dr.

Während hier, bei der Verbildlichung eines Wunders, Rembrandt sich ganz dem freien Fluge seiner Dichterkraft hingab, versuchte er in anderen Fällen, biblische Erzählungen durch die äußerste Natürlichkeit der Darstellung so recht glaubhaft zu veranschaulichen und sich und dem Beschauer menschlich nahe zu legen. Ein Beispiel ist die gleichfalls in ziemlich großem Maßstabe ausgeführte Radierung von 1633: »der barmherzige SamariterDieses Blatt gehört nicht zu den glücklichsten Schöpfungen Rembrandts: namentlich stört uns das sehr hölzern ausgefallene Pferd, von dem der Verwundete herabgehoben wird. Aber die Absicht, das Erzeugnis seiner Einbildungskraft so zu gestalten, als ob er etwas in der Wirklichkeit Gesehenes wiedergäbe, ist dem Meister vortrefflich gelungen; in diesem Sinne ist selbst der häßliche Hund im Vordergrunde nicht ohne Bedeutung; er trägt mit dazu bei, den Anschein zu erwecken, als ob das Ganze sozusagen ein Augenblicksbild nach dem Leben wäre (Abb. 30). Wie Rembrandt, auch von dem allerleisesten Anflug von äußerlichem Idealismus frei, sich die heiligen Gestalten so vorstellte, wie er in der ihn umgebenden Wirklichkeit die Armen und Bedürftigen sah, das zeigt uns recht sprechend die feine kleine Radierung aus demselben Jahre: »die Flucht nach

Ich war ebenfalls mit in ihr Zimmer gegangen, und als wir geraume Weile bei ihr gewesen waren, entfernten wir uns und überließen sie einer notwendigen Ruhe. Nun folgte für Klotilden fast eine Zeit der Betäubung, sie beschrieb, sie erzählte wieder, sie setzte sich vor Zeichnungen hin, blätterte in ihnen oder zeichnete selber und suchte in der Erinnerung Gesehenes nachzubilden.

Eine ganze Anzahl von Radierungen legt ferner Zeugnis davon ab, wie Rembrandt sich mit großem Fleiße übte, zufällig Gesehenes mit der denkbar größten Schnelligkeit in wenigen treffenden Strichen festzuhalten oder auch aus dem Gedächtnis wiederzugeben. Ganz besonders reizten ihn Erscheinungen aus den niedersten Volksschichten, die ihren Charakter am unverhülltesten zur Schau trugen und deren zerlumpte Kleidung ebenso wie ihre Häßlichkeit ihm eine eigentümliche Anregung boten, eben weil sie sich so charakteristisch darstellen ließen. Es war der natürliche Widerwille gegen die kalt und leer und dadurch abstoßend gewordene äußerliche Schönheitssucherei der den Italienern nachtretenden Kunst, der sich in dieser Weise

Das diente dazu, ihn besonders bei jungen Damen in ein wenig günstiges Licht zu stellen; denn selbst eine solche, mit der er ausnahmsweise ein paar Worte gesprochen hatte, blickte er bei einer Begegnung grusslos als ein nie gesehenes, wildfremdes Gesicht an.

Das erhielt mich in einer außerordentlichen, mich quälenden und erregenden, für die Menschen um mich meist unverständlichen Spannung. Staunen und Verzweiflung waren die Gemütsbewegungen, die mich vornehmlich beherrschten; Staunen über Gesehenes, Geschautes, Empfundenes; Verzweiflung darüber, daß es nicht mitteilbar war.