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Wunderliches begegnete mir während der Arbeit. Als ich bis dorthin gelangt war, wo Clara von Kannawurf in Caspars Leben tritt, die ihm die erste Dämmerahnung der Geschlechtsliebe gibt, verlor ich die Realität unter mir; keine Plage, kein Denken und Erdichten, kein hundertfaches Neu- und Neubeginnen verhalf mir dazu, daß mir die Figur Vision wurde, daß sie Wahrheit und Glaubwürdigkeit erhielt, und ich sah mich zu langer, wartender Untätigkeit verurteilt.

Wir heißen so die als quantitative Größe betrachtete wenn auch derzeit nicht meßbare Energie solcher Triebe, welche mit alldem zu tun haben, was man als Liebe zusammenfassen kann. Den Kern des von uns Liebe Geheißenen bildet natürlich, was man gemeinhin Liebe nennt und was die Dichter besingen, die Geschlechtsliebe mit dem Ziel der geschlechtlichen Vereinigung.

Gewiß liegt in jeder Liebe eine gewisse Heiligkeit, aber unter den verschiedenen Spielarten menschlicher Liebe scheint die Geschlechtsliebe am wenigsten Heiligkeit an sich zu haben. Die Familienliebe, bei der die Bande des Blutes bestehen, die Liebe zwischen Freunden die reinste von allen Neigungen sind oft im Kerne heiliger als die sogenannteheilige Gattenliebe.“

»Hier ist der Punkt«, fährt Fourier fort, »wo alle unsere auf die Unterdrückung der Geschlechtsliebe berechneten Methoden, die in den Beziehungen der Liebe nur die allgemeine Heuchelei zu begründen wissen, in die Brüche gehen. Das geschieht von hier ab im ganzen Verlauf des Liebeslebens. In keiner Angelegenheit zeigt sich unsere Wissenschaft so unfähig und ungeschickt, als hier.

Der »Eros« des Philosophen Plato zeigt in seiner Herkunft, Leistung und Beziehung zur Geschlechtsliebe eine vollkommene Deckung mit der Liebeskraft, der Libido der Psychoanalyse, wie Nachmansohn und Pfister im Einzelnen dargelegt haben , und wenn der Apostel Paulus in dem berühmten Brief an die Korinther die Liebe über alles andere preist, hat er sie gewiß im nämlichen »erweiterten« Sinn verstanden , woraus nur zu lernen ist, daß die Menschen ihre großen Denker nicht immer ernst nehmen, auch wenn sie sie angeblich sehr bewundern.

Die ungeheure Erwartung in Betreff der Geschlechtsliebe, und die Scham in dieser Erwartung, verdirbt den Frauen von vornherein alle Perspektiven. Wo nicht Liebe oder Hass mitspielt, spielt das Weib mittelmässig. Die grossen Epochen unsres Lebens liegen dort, wo wir den Muth gewinnen, unser Böses als unser Bestes umzutaufen.

Es sind reichlich Anzeichen dafür vorhanden, daß die Verliebtheit erst spät in die Sexualbeziehungen zwischen Mann und Weib Eingang fand, so daß auch die Gegnerschaft zwischen Geschlechtsliebe und Massenbindung eine spät entwickelte ist. Nun kann es den Anschein haben, als ob diese Annahme unverträglich mit unserem Mythus von der Urfamilie wäre. Die Brüderschar soll doch durch die Liebe zu den Müttern und Schwestern zum Vatermord getrieben worden sein, und es ist schwer, sich diese Liebe anders denn als eine ungebrochene, primitive, d.

Die neutrale Gattung die mechanisirenden Triebe macht sich besonders bemerklich bei den Kindern, denen die zwei affektiven Triebe Geschlechtsliebe und Elternschaft noch fehlen; sie überlassen sich den mechanisirenden Trieben in ihren Spielen am meisten, welche sie sehr selten über zwei Stunden ausüben, ohne zu wechseln.

Im Grunde sind die Emancipirten die Anarchisten in der Welt des "Ewig-Weiblichen", die Schlechtweggekommenen, deren unterster Instinkt Rache ist... Eine ganze Gattung des bösartigsten "Idealismus" der übrigens auch bei Männern vorkommt, zum Beispiel bei Henrik Ibsen, dieser typischen alten Jungfrau hat als Ziel das gute Gewissen, die Natur in der Geschlechtsliebe zu vergiften... Und damit ich über meine in diesem Betracht ebenso honnette als strenge Gesinnung keinen Zweifel lasse, will ich noch einen Satz aus meinem Moral-Codex gegen das Laster mittheilen: mit dem Wort Laster bekämpfe ich jede Art Widernatur oder wenn man schöne Worte liebt, Idealismus.