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Sie rückte ihr Stühlchen dicht neben Meister Friedolins Platz, nahm ein schwefelgelbes Puppenröckchen in die Hand, um daran zu nähen, und bat: »Vater Friedolin, erzähl' noch was von deinem Ahnen, der das Kasperle fand

Seine Fenster standen offen, und an einem der offenen Fenster saß Meister Friedolin und schnitzte. Kasperle rannte mit lautem Jubelgeschrei auf das Haus zu, und dem Meister Friedolin entfiel sein Schnitzmesser vor Staunen. Je, was war denn das! Kasperle war wieder da, das Kasperle!

Und vor Schrecken schoß er gleich einen Purzelbaum über den Tisch hinweg. Hops, bums! Da purzelte er dem Meister Friedolin, der eben aus der Schlafkammer kam, an den Magen, und der gute Meister rief erschrocken: »Uff! Na, man merkt, daß ein Kasperle im Hause istDrittes Kapitel Was am Waldsee geschah

Kaum hatte er das gesagt, da fing der kleine Kerl an sich zu schütteln und zu bewegen, er nickte mit dem Kopf, hob die Arme, und eine dicke, dicke Staubwolke ging von ihm aus. »Hatzi hatzi hatziDer Meister nieste, der sonderbare kleine Kerl nieste, und Frau Annettchen, die das unten hörte, rief: »Friedolin, du kriegst wohl einen Schnupfen

Der dicke Bauer Strohkopf aber schrie: »Ha, nun merk' ich: Ausgerissen war der Strick! Wo stammt er denn her? Was hatte er denn ausgefressenDa erzählte der Kasperlemann den staunenden Protzendorfern die Geschichte von Kasperle, der so viele, viele Jahre im Schrank geschlafen habe, und wie ihn Meister Friedolin wiedergefunden.

Er schob, zog ein bißchen an dem Spalt, und da ging auf einmal ein Türlein auf, und der Meister Friedolin sah zu seinem Erstaunen in einem schmalen Fach eine Figur stehen, die war etwa so groß wie ein sieben- bis achtjähriger Bub. Die hatte er doch noch nie gesehen! Der Meister schüttelte erstaunt den Kopf. Wo kam das Ding nur auf einmal her?

»Besinn dich dochsagte Meister Friedolin. »Ich weiß nichtKasperle suchte wieder, das Nachdenken schien ihm arge Mühe zu machen. Ganz traurig wurde darüber sein Schelmengesicht. »Ich weiß nichtsagte er nur immerzu kläglich. Und wieder schüttelte er sich heftig, und dabei fiel ein großer vergilbter Zettel von seinem Kittel ab. Liebetraut hob den geschwinde auf.

Und Meister Friedolin schnitzte und erzählte dazu, Frau Annettchen und Liebetraut nähten, und alle drei fanden wieder einmal, nirgends auf der ganzen Welt könnte es schöner sein als in ihrem uralten Waldhäuschen. Zweites Kapitel Der alte Schrank Herr Pumpel fuhr ganz bitterböse davon. Er ärgerte sich gewaltig, daß er die alten Schränke nicht hatte haben können.

Sie blickte drauf und rief: »Da steht etwas über Kasperle, hier, Vater, siehMeister Friedolin nahm den Zettel, setzte bedächtig seine Brille auf und las: »Wer dies Kasperle findet, der soll es fein sorgsam hüten, bis es aufwacht, sintemalen es ein echtes Kasperle ist.

Wie das Bächlein so flink ging seine Rede. Er vergaß, daß es der Herzog war, der im Bett lag, er war auf einmal wieder im Waldhaus bei Meister Friedolin und Mutter Annettchen. Er schwatzte von der schönen Liebetraut und Herrn Severin, von seinem Michele, von dem am meisten. So etwas hatte der Herzog noch nie gehört.