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Aktualisiert: 6. Juni 2025
»Fred kann es nicht sein, der das Kind erschreckt, er singt ja auf einer ganz anderen Seite«, sagte die Mutter, sichtlich ein wenig erschüttert in ihrem Vorsatz, Rikli einmal schreien zu lassen, ohne ihm zu Hilfe zu kommen. Jetzt nahm das Geschrei aber einen so unverkennbaren Charakter der Verzweiflung an, daß Mutter und Tante zugleich aufsprangen und dem Orte zustürzten.
»Jetzt sieh doch, Mama, warum das vernunftlose Wesen sich so gebärdet«, berichtete der herzugerannte Fred; »hier sieh, dieses niedliche Fröschlein habe ich gefangen und dem Rikli unter die Augen gehalten, daß es das Tierlein bewundern könne, und nun will ich dir gleich lesen, welch ein merkwürdiges Exemplar es ist.
Einen Augenblick saß Fred nachdenklich da, dann sagte er forschend: »Tante, hast du nicht gemerkt, daß Emmi etwas im Sinn hat? Glaubst du, sie wollte mit einer Theatertruppe fortgehen?« »Nein, Fred, das glaube ich nun wirklich nicht«, entgegnete die Tante, ohne Unruhe über diese Aussicht; »solches Zeug hat denn doch Emmi nicht im Kopf.«
Unter diesem Gefühlsdrange betrat sie ein Magazin und wählte aus: da war etwas für die kleine Ange, hier etwas für Jorinde und Fred, und da keines der Kinder bevorzugt werden durfte, kaufte sie auch einige hübsche Überflüssigkeiten für Ben und Erna. Als der Verkäufer die Rechnung summierte, erschrak Ange.
Fred hatte schon ein paarmal forschende Blicke zu den beiden hinübergesandt; jetzt sagte er bedeutsam: »Es gibt auch einen Vogel, er heißt Strauß, #struthio#, der steckt den Kopf vornüber in den Sand hinein, denn er denkt, so sieht ihn der Jäger nicht. Diese Vögel leben in Afrika; bei uns kommen sie nur selten vor und nähren sich von Kartoffelsalat.«
In einem ähnlichen Zustand des Sinnens und Trachtens lief die Emmi den Tag durch hin und her, und der schlaue Fred sagte ein paarmal, wenn sie in seine Nähe kam: »Die hat etwas im Sinn.« Er selbst saß an dem Tag längere Zeit in eine Arbeit vertieft am Tisch.
Fred packte ganz andächtig seine eingepuppte Raupe wieder zusammen und schaute sie noch einmal lang und genau an, denn er mußte jetzt erst recht über die Verwandlung nachdenken, die sich in dem Tierchen vollzog, während es ganz tot dalag. –
Die Mutter war abgerufen worden, die Tante aber setzte sich neben das badende Kind hin und sagte: »So, jetzt will ich dir auf deine Frage antworten.« Und nun erklärte ihm die Tante die Sache und sagte ihm, daß es schon so oft dasselbe fürchterliche Geschrei ausgestoßen habe, wenn der Fred mit einem harmlosen Käferchen oder kleinen Frosch sich ihm nur genaht habe, daß weder sie noch die Mutter dieses Gebaren unterstützen und ihm mehr zu Hilfe kommen wollten.
„Die andern spielen ja gar nicht mehr mit Puppen!“ rief Ange, Teuts Unwissenheit mit höchster Verachtung strafend. „Ganz recht! Aber sie möchten gewiß etwas anderes haben, was ihnen Freude macht. Erna wünscht sich vielleicht einen seidenen Sonnenschirm, Jorinde einen neuen Hut, und Ben und Fred möchten gerne kleine Ponys haben.“
Nellie hörte mit heimlicher Genugtuung und Freude die Freundin an und sagte zu ihrem Manne: „Du Fred, Ilschen ist auf die Besserung, sie nennt den Streit mit ihre Schatz schon ‚lumpig‘ und meint eine solche ‚Kleinigkeit‘ könne Orla nicht begreifen.“ Die drei Freundinnen hatten sich viel zu erzählen, und manche Stunde wurde mit alten Erinnerungen verplaudert.
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