United States or Belgium ? Vote for the TOP Country of the Week !


Kapitel Der Hannibalische Krieg von Cannae bis Zama Hannibals Ziel bei seinem Zug nach Italien war die Sprengung der italischen Eidgenossenschaft gewesen; nach drei Feldzuegen war dasselbe erreicht, soweit es ueberhaupt erreichbar war.

Jener schloss ab mit dem Verlust der gesamten, in acht blutigen Feldzuegen gemachten Eroberungen, dieser mit der vollstaendigen Verdraengung der Roemer von "ihrem Meer". Einst hatte Rom im Vollgefuehl der Unwiderstehlichkeit seiner Landmacht das Uebergewicht auch auf das zweite Element uebertragen; jetzt war der gewaltige Staat zur See ohnmaechtig und, wie es schien, im Begriff, auch wenigstens ueber den asiatischen Kontinent die Herrschaft einzubuessen.

Das oestliche Spanien war infolge der Schlachten am Xucar und Guadalaviar den Sertorianern entrissen; der Kampf konzentrierte sich fortan am oberen und mittleren Ebro um die Hauptwaffenplaetze der Sertorianer Calagurris, Osca, Ilerda. Wie Metellus in den frueheren Feldzuegen das Beste getan hatte, so gewann er auch diesmal die wichtigsten Erfolge.

Einzig das Ligurer- und Keltenland konnte fuer Hannibal sein, was fuer Napoleon in seinen sehr aehnlichen russischen Feldzuegen Polen gewesen ist; diese, noch von dem kaum beendigten Unabhaengigkeitskampf gaerenden Voelkerschaften, den Italikern stammfremd und in ihrer Existenz bedroht, um die eben jetzt sich die ersten Ringe der roemischen Festungs- und Chausseenkette legten, mussten in dem phoenikischen Heere, das zahlreiche spanische Kelten in seinen Reihen zaehlte, ihre Retter erkennen und ihm als erster Rueckhalt, als Verpflegungs- und Rekrutierungsbezirk dienen.

Auch er war gleich Philippos mit neunzehn Jahren zur Regierung gekommen und hatte Taetigkeit und Unternehmungsgeist genug namentlich in seinen ersten Feldzuegen im Osten entwickelt, um ohne allzu arge Laecherlichkeit im Hofstil der Grosse zu heissen.

Durchaus behandelte er die Soldaten nicht als seinesgleichen, aber als Maenner, welche Wahrheit zu fordern berechtigt und zu ertragen faehig waren, und die den Versprechungen und Versicherungen des Feldherrn Glauben zu schenken hatten, ohne Prellerei zu vermuten oder auf Geruechte zu horchen; als langjaehrige Kameraden in Krieg und Sieg, unter denen kaum einer war, den er nicht mit Namen kannte und bei dem sich nicht in all den Feldzuegen ein mehr oder minder persoenliches Verhaeltnis zu dem Feldherrn gebildet haette; als gute Genossen, mit denen er zutraulich und mit der ihm eigenen heiteren Elastizitaet schwatzte und verkehrte; als Schutzbefohlene, deren Dienste zu vergelten, deren Unbill und Tod zu raechen ihm heilige Pflicht war.

Mit derselben gewandten Kuehnheit wie in seinen ersten italischen Feldzuegen warf er sich mit einem schwachen Heer zwischen die feindlichen Armeen und Festungen und fuehrte seine Truppen durch Samnium und auf der Valerischen Strasse an Tibur vorbei bis zur Aniobruecke, die er passierte und auf dem anderen Ufer ein Lager nahm, eine deutsche Meile von der Stadt.

Er hatte in dem schwierigen Sizilischen Kriege gegen Hamilkar seine Schule gemacht und in den letzten Feldzuegen gegen die Kelten sein Fuehrertalent wie seine persoenliche Tapferkeit glaenzend bewaehrt.

Nichts vielleicht zeichnet so klar den Unterschied der Zeiten, als dass im Hannibalischen Krieg erst im zehnten Kriegsjahre, als die Buergerschaft den Steuern fast erlag, der Sparschatz angegriffen, dagegen der Bundesgenossenkrieg gleich von Haus aus auf den Kassenbestand fundiert ward und, als schon nach zwei Feldzuegen derselbe bis auf den letzten Pfennig ausgegeben war, man lieber die oeffentlichen Plaetze in der Hauptstadt versteigerte und die Tempelschaetze angriff, als eine Steuer auf die Buerger ausschrieb.

Die Heere dieser Zeit waren demokratisch und revolutionaer gesinnt, wo immer nicht der Feldherr durch seine imponierende Persoenlichkeit sie an sich selber fesselte; die Reden der fluechtigen Beamten, die ueberdies zum Teil, wie namentlich Cinna und Sertorius, aus den letzten Feldzuegen in gutem Andenken bei den Soldaten standen, machten tiefen Eindruck; die verfassungswidrige Absetzung des popularen Konsuls, der Eingriff des Senats in die Rechte des souveraenen Volkes wirkten auf den gemeinen Mann, und den Offizieren machte das Gold des Konsuls oder vielmehr der Neubuerger den Verfassungsbruch deutlich.