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Aktualisiert: 13. Juni 2025
So baute die Renaissance christliche Kirchen, und die Revolution übernahm die Phraseologie des Christentums. Auch wir versuchen mit jener Geistesfaulheit, die sich scheut, zu Ende zu denken, neuen Wein in alte Schläuche zu gießen. Ich erinnere an die Bemühungen, die Kirche zu modernisieren, an das Bestreben, in der Partei die Ethik Kants für den Sozialismus in Anspruch zu nehmen.«
Mir erscheint dieser Umstand um so bedeutsamer, als er klarlegt, von wie tief her psychoanalytische Einsicht in die ethischen Unter- und Beweggründe dringt: Freuds Ausspruch vom »narzißtischen Keimpunkt des Idealbildens« rückt ebenso weit ab von metaphysischen Notbehelfen bei Betrachtung psychologischer Tatbestände, wie von jener rationalistischen Einstellung, die überall auf Außeneinflüsse zurückgeht (Nutzen oder Zwang unter nachfolgender Sanktion). Mit Freud reicht die Frage so tief, als der Mensch Menschlichem zu folgen imstande ist: ins Ursprünglichste seiner selbst, dorthin, wo er seiner selbst bewußt wurde und diese Vereinzelung wiederzuergänzen sucht, noch entgegen der eigenen Triebgewalt in Gehorsam oder Liebe, um auf solchem Umweg das Urerlebnis der Allteilhaftigkeit wiedererneuen zu können. Würde das immer schärfer unterschiedenere Ich sich überrennen lassen vom Durcheinanderlaufen der Triebe, so bliebe es auf ein gewaltsames Infantilisieren beschränkt, dem die Außenwelt verloren geht, ohne daß der Urzustand des ihrer noch unbewußten Kindes wiederherstellbar wäre. Freilich ist ja die Ineins-Setzung unserer selbst mit Höchstwerten einerseits ebenfalls eine phantasierte Wirklichkeit, ob wir ihr noch so sehr nachstreben: anderseits aber verbürgt gerade dies Unbedingte daran, wie ganz aus unserm Wesen gebürtig sein muß, was wir mit so großer Gebärde gutheißen. Und in der Tat: wir sind es ja, die sich selbst enttäuschen oder mißfallen, der Gemaßregelte mit dem von seinem Idealwert ganz Benommenen bleiben untrennbar eins in uns, deshalb der narzißtische Liebesquell unentleert (weshalb auch neurotisch der an sich schier Verzweifelnde und der sich nahezu gottgleich Wähnende so verblüffend dicht beieinander stehen). Insofern bildet alle echte Ethik, alle ethische Autonomie, zweifellos ein Kompromiß zwischen Befehl und Begehr, während sie gerade das am prinzipiellsten zu vermeiden sucht: das Begehrte macht sie zwar unerreichlich, durch die Idealstrenge des geforderten Wertes, dafür aber bezieht sie das Befohlene tief ein in den Urtraum allesumfassenden, allesuntergründenden Seins. Dieser Kompromißcharakter verrät sich deutlich auch noch an den starrsten Wertsetzungen ja gerade an denen den unterirdischen Zusammenhängen von Gesolltem und Gewünschtem, oder, anders benamst: von Ethik und Religion. Kann keine Religion ein irgendwie ethisch gültiges Moment entbehren (d.
Ethik wollen wir verbreiten, und in dieser Ethik ruht die Kraft der Wahrhaftigkeit, die allmählich alle alten Gespenster austreiben wird.
Die durchlaufenden Welten erscheinen als die Weltseite der Schöpfung, was ihnen angehört, wird im Sinne der Einsicht zum Unwesentlichen, im Sinne der Ethik zur Sünde.
Die weitaus w i r k s a m s t e, an bedeutenden Persönlichkeiten reichste und vielseitigste neukantische Richtung ist auch gegenwärtig noch die von Hermann Cohen gegründete Schule von Marburg. Hermann Cohen (1842-1918) hat sich durch eine Reihe kanthistorischer und kantphilologischer Schriften hindurch erst sehr langsam zu einem eigenen, großangelegten System hindurchgearbeitet, mit dem er in seinen drei Werken: "Logik der reinen Erkenntnis", "Ethik des reinen Willens" und "
So hat er in seinem Werk lange Betrachtungen, die oft weitab von seinem Thema lagen und die er sich nach der Art übervoller junger Menschen scheinbar vom Herzen schreiben wollte, angehäuft: über Zeit, Wert, Genie, Unsterblichkeit, Gedächtnis, Logik, Ethik, Philosophie, Psychologie etc.
Und die nahende Vollendung des lange vorbereiteten Werks gestaltete auch die letzten Kommissionssitzungen harmonischer. Wir waren alle voll Zuversicht und voll guten Willens, uns auf dem Boden »allgemein menschlicher Ethik« zusammenzufinden.
Als ich mit der Arbeit an diesem Buch begann, war ich davon überzeugt, daß wir für die dem Menschen eigene Tendenz zu immer höherer Effizienz genauer: für unseren Drang, immer mehr für immer weniger Geld zu bekommen einen Preis bezahlen müssen: die Aufgabe der Schriftkultur und der an sie geknüpften Werte wie Tradition, Bücher, Kunst, Familie, Philosophie, Ethik und vieles andere.
Empört fuhr ich auf: »Es handelt sich hier um die Sache und nicht um die Personen, um ein öffentliches Unternehmen und nicht um ein Vereinsblättchen! Jeder Fortschritt verletzt irgendwen, und wenn Ihre Ethik im Gegensatz zum Fortschritt steht, so gebe ich sie preis und wähle diesen!« Ich erhob mich rasch und überließ den Vorstand sich selber.
Ich hielt mich nicht länger. »Es muß sich aber erst erweisen, wer die Starken sind,« rief ich. »Erweisen? Nein, schönste Frau, wenn wirs nur von uns selber wissen,« antwortete er, stand auf und trat auf mich zu, er schwankte ein wenig »Sie sind ja so Eine, die sich opfert der Menschheit der Ethik pfui Teufel!
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