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Aktualisiert: 18. Juni 2025


Unter die Erfordernisse eines epischen Gedichts stellte die pedantische Theorie früherer Zeit auch eine sogenannte Maschinerie des Wunderbaren: es sollten im Epos Götter und Dämonen auftreten und mit phantastischen Hebeln in das Treiben der Menschen eingreifen.

Daher in dem ganzen Epos nichts als Empfindungen, daher Erhabenheit die einzige Stimmung. Der Dichter sucht unablässig zu steigern, höher zu fliegen, Erweiterung auf Erweiterung zu häufen; er streift alles sich begrenzende, sich individuell zusammenfassende Leben ab und findet sich zuletzt in der erhabenen anschauungslosen Leere, in dem reinen Reich unsagbarer Empfindung; er verstummt.

Das vaterliche Verbot, mit irgend etwas Anderem, als wissenschaftlichen Gegenständen sich zu beschäftigen, nöthigte ihn, früh aufzustehen, und die Morgenstunden zu seinen poetischen Arbeiten zu benutzen. Keins seiner dichterischen Versuche, ein Epos, "die Zerstörung Jerusalems" betitelt, nicht ausgenommen, genügte ihm.

Im »Olympischen Frühling«, dem großen griechischen Epos, hat Spitteler sein bestes Selbst wiedergefunden. Er sah sich zeitlebens im Schatten Shakespeares stehen und kam deshalb nur in seinem biblischen Trauerspiel »Die Makkabäer« und in seinen Novellen über ihn hinaus, in denen er als antizipierter Dostojewski und Zola erscheint.

Die bildende Kunst und die Musik, deren Gehalt ausschließlich in der Empfindung wurzelt, die ihre geistigen Werte in Form und Rhythmus verlegen, konnten einen, wenn auch meist nur scheinbaren Zusammenhang mit dem Christentum am längsten bewahren; die Literatur hingegen, Drama, Epos und Gedicht, sind schon durch das Wesen der Sprache und des Wortes auf eine stärkere geistige Existenz gestellt.

Freilich findet sich diese Individualität der Gestalten mehr bei den Nebenfiguren als beim Helden, und die Intensität dieser Tendenz nimmt gegen die Peripherie und mit der Entfernung vom Ziele zu; jede Teileinheit bewahrt ihr lyrisches Eigenleben, eine Kategorie, die das alte Epos nicht kannte und nicht kennen konnte.

Erhalten ist nichts von diesen Inkunabeln des roemischen Epos und Drama. Dass die Ahnenlieder traditionell waren, versteht sich von selbst und wird zum Ueberfluss dadurch bewiesen, dass sie regelmaessig von Kindern vorgetragen wurden; aber schon zu des aelteren Cato Zeit waren dieselben vollstaendig verschollen.

Eine Art von Erwerbsquelle eröffnete sich Wieland durch philosophische Vorlesungen, die er "gegen ein jährliches Honorar von 200 Kronen" einigen Jünglingen aus angesehenen Familien hielt. Er hatte an Freiheit und an Zeit viel gewonnen, da jene Vorlesungen ihm täglich nur zwei Stunden raubten. Demungeachtet rückte sein mehrfach erwähntes Epos, der "Cyrus" nur langsam fort.

Gegen die Generalstaaten führte er eine schwungreiche, begeisternde Sprache. Er wagte sogar ihnen einen Vorschlag zu machen, der einen Anstrich von antikem Heroismus hatte, und der, wenn er zur Ausführung gekommen wäre, der edelste Stoff für ein Epos sein würde, der im Bereiche der neueren Geschichte existirte.

Der Held der Epopöe ist, streng genommen, niemals ein Individuum. Es ist von alters her als Wesenszeichen des Epos betrachtet worden, daß sein Gegenstand kein persönliches Schicksal, sondern das einer Gemeinschaft ist.

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