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Aktualisiert: 3. Mai 2025


Wem vergönnt ist, durch Eishausen zu reisen und dort einen kleinen Aufenthalt zu machen, der besuche das Gasthaus und frage dort nach dem Grafen; da wird er hören, wie Ludwig’s Andenken noch immer in hohen Ehren gehalten wird.

Ein so lange Jahre still und unbescholten geführtes Leben und die Wohlthaten, welche derselbe nicht nur den Bewohnern von Eishausen, sondern auch den Armen der nahen Stadt erzeigte, waren zugleich ein entscheidendes Gegengewicht gegen jede Verdächtigung.

Dort wohnte unsere Verwandte, die Gemahlin des Prinzen Ludwig Friedrich zu Sachsen-Hildburghausen, Christine Luise, geborene Prinzessin von Holstein-Plön. Seidingstadt ist das Trianon des hiesigen Hofes; Schloß Eishausen liegt etwas abseit der Straße, die nach Coburg führt, ernst und einsam neben einem Dorfe, still und wie geschaffen für die Einsamkeit der Weltüberwinder

Was längst gesichert erschien, Ludwigs völlig ungestörter Aufenthalt in Eishausen, das wurde jetzt erst als bedroht angesehen und erregte Besorgniß.

Und wo blühte das Menschenleben, dem alle Hoffnungen sich erfüllten? Auch hinter Ludwig und Sophie hatte sich damals, als sie das Schloß von Eishausen bezogen, die Welt der Stürme und der herben Geschicke nicht völlig abgeschlossen, aber dennoch waren sie glücklich; der Himmel verlieh ihnen Mäßigung, jene kleinen Leiden als das Unabwendbare zu ertragen, und Tugend, großer Freuden würdig zu sein.

Das Jahr 1830 war schon herangekommen mit seinen wichtigen politischen Ereignissen, wie mußten diese die Einsiedler zu Eishausen berühren und erschüttern! Abermals brach in Frankreich ein Revolutionssturm los, bebte der Boden, brach der Königsthron jenes Grafen von Artois, der als Karl X darauf saß, er brach durch die entsetzliche Wucht von vier leichten Papieren, von vier Ordonnanzen zusammen.

Ein ausgemauertes Grab zu Eishausen nahm die sterbliche Hülle des Dunkelgrafen auf. Eingedenk der großen Wohlthaten, die er ihr erzeigt, ging die ganze Dorfgemeinde mit zu Grabe. Von Hildburghausen her nahte ein stiller Zug, die Waisenkinder mit ihrem Lehrer an der Spitze, deren Wohlthäter Ludwig gewesen war.

Vor dem Gasthause in Eishausen wurde es immer voller und lauter, aus einer Thalenge vom nahen Thüringerwaldgebirge herunter hatte sich auf einsamen Feldwegen eine Zigeunerbande herabgeschlichen, die unter der Leitung einer hexenhaft aussehenden Altmutter stand, und sich bald genug durch das Dorf verbreitete, ihre bekannten Künste, Wahrsagen, Betteln und am Liebsten Stehlen zu üben.

Man war nur noch anderthalb Stunden von Hildburghausen auf dem eingeschlagenen Wege entfernt, war im Dorfe Eishausen angelangt, und hielt vor dem Gasthause dieses Dorfes, das dicht an der Hochstraße liegt, die vom deutschen Süden nach dem deutschen Norden führt.

Stille dunkle Gestalten wandelten hinauf aus der Stadt, von Neugier getrieben, denn es war bekannt geworden, daß auf dem Schulersberg, so hieß dieses Besitzthum des Grafen, die Dame beigesetzt werden solle, welche eine so lange Reihe von Jahren hindurch im Schlosse zu Eishausen gelebt und sich den Blicken der Neugier nie, ja selbst nicht einmal der vertrauten Dienerschaft entschleiert gezeigt hatte.

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