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Aktualisiert: 6. Mai 2025


Ihr Gesicht neigte sich; es war, als glitte es weiter und weiter weg, oder als schöben sich Nebel davor und löschten alles Licht darin aus. Und dann begann sie, wie aus weiter, weiter Ferne, mit einem langen, langen Tischgebet, in einem einförmigen, leisen Ton, als rede sie still mit jemand anderm, an einem andern Ort als hier. Edvard fühlte sich wie ausgestoßen.

Aber durch die treuen Dienste, die er ihr erwies, so oft sie vom Bruder übersehen oder gekränkt dasaß, sammelte Ole sich Schätze in ihrem Herzen. Mit Edvard war eine große Veränderung vorgegangen; seine Neugierde war zur Wißbegier, seine Unruhe zu Energie geworden. Aber gleichzeitig durchlief auch die Schwester verschiedene Stufen der Entwicklung, von denen er nichts ahnte.

Großmutter setzte sich wieder an ihren Platz. Nirgends ein Laut, bis gegen sieben Uhr. Großmutter sah nach dem Ofen und gab dem Kranken die Medizin; atmete der kleine Edvard leichter? Oder täuschte sie sich? Gegen sieben Uhr ging langsam die Tür auf. Sie glaubte, es sei ihr Sohn; aber es war Josefine, die hereintrat.

Sie selber hatte mit zwei Freundinnen an einem kleinen steinernen Tischchen Platz genommen, an dem niemand weiter sitzen konnte. Vielleicht, damit er sich nicht anschließen sollte? Ganz drüben, auf der andern Seite war es. Er sah sie plaudern und lachen; sämtliche junge Herren bedienten sie. Edvard war auch ein paarmal dort, und brachte sie zum Lachen.

Die paar Laternen, die vorhanden waren, hingen an Stricken, die vom einen Haus zum andern quer über die Gasse gespannt waren, und hinauf- und hinuntergezogen werden konnten. Sie waren schwarz von Qualm und daher äußerst schlechter Laune. Hier und dort hatte eine kleine Werkstatt ihre eigene kleine Laterne, die über der Haustreppe hing. Unter einer solchen Laterne blieb Edvard stehen.

"Ich ," und er sah, wie ihr Gesicht rot wurde unter der Kapuze "ich bin nicht der Mensch, der andern in die Fenster sieht!" "Entschuldige! Aber ich hab' wirklich jemand vor dem Fenster gesehen. Und Du weißt, wer es war?" "Ja. Aber ich bin gekommen, um mit Dir zu sprechen, Edvard. Ich weiß, wann Du gewöhnlich hier bist." "Was soll ich?" Und nun erst bemerkte er, daß sie in voller Aufregung war.

Da niemand lachte, ging Anders weiter. Weshalb war Ole auf diesen Einfall gekommen? Ganz einfach, weil er ehrgeizig war und ein Apostel werden wollte; und das war viel, viel mehr als König werden, oder Kaiser, oder Papst; das hatte Ole selber zu Edvard Kallem gesagt. Aber um das zu werden, mußte er "Gottes Wege" finden, und Gottes Wege nun ja, die begannen dort unten bei der Marte von der Werft.

Edvard war lustig bis zur Ausgelassenheit, und alles drängte sich um ihn. Ihm zu Ehren er war vor etwa vierzehn Tagen heimgekehrt war ja auch der ganze Ausflug unternommen. Ole sah wie im Traum, daß Josefines Blumen jetzt auf dem Tisch standen, und hörte, wie die Zusammenstellung der Farben gerühmt wurde.

Aber bei alledem Edvard Kallem wußte wirklich nicht recht, was "Gottes Wege" bedeute. Ole drunten im Fischerdorf auf Gottes Wegen? Vor lauter Neugier vergaß er ganz, daß er Sittenpolizei war! Gradheraus, wie jeder andere Junge, sagte er: "Ich versteh' nicht, was Du damit meinst! Gottes Wege sagst Du?" Der andere bemerkte sogleich die Veränderung.

Ole nahm das, nach Knabenmanier, für ein halbes Versprechen; flehend blickte er den andern an und faßte sich ein Herz: "Ich geh' dort hinunter, weil ich ... weil ich ... ach, Du weißt ja selber ... auf Gottes Wegen!" Das Letzte sagte er sehr verlegen und brach in Tränen aus. "Auf Gottes Wegen?" fragte Edvard, ziemlich unsicher. Er war aufs höchste verwundert.

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