Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 13. Mai 2025
Er mußte wieder etwas fragen. Nämlich wer es eigentlich sei, dessen Ole sich dort unten annahm? Einer, den sie beide kannten? Frohgemut setzte Ole seinen Korb auf die Treppe und stützte sich mit der Hand darauf. Er lächelte: "Du kennst doch die Marte von der Werft?"
Erst erzählte er, wo Ole sei und was er da treibe daß er die Werft-Marte umbette, sie herumschleppe und trage, ihr das Essen koche und nach der Arznei in die Apotheke laufe; dann weshalb er das tue; er wolle Missionär werden und wolle sich an der Werft-Marte drunten üben; er lese ihr aus der Bibel vor, und Marte heule, und wenn dann Ole fort sei, komme der Wäscher-Lars mit Schnaps, und dann tränken sich die beiden, Marte und Lars, auf das Bibellesen hin einen ordentlichen Schwips an.
Der Armenarzt und seine Frau seien gestern bei seiner Mutter gewesen, und da habe jemand nach der Marte von der Werft gefragt, die man schon so lange nicht mehr gesehen habe. Ob sie noch immer von ihrem Fall im Winter bettlägrig sei?
„Gott gib's! B'hüet Gott derwil, Märte! Und wege 's Amt will ich 's schon besorge!“ Der „Ochsen“-wirt begiebt sich heim, und
„Aber Klärle, das ist doch ganz aus der Weis' gegen Brauch und Sitte!“ „Eben deswegen thue ich's!“ „Aber, hör' doch! Seit Menschengedenken schafft sich im Schwarzwald ein Hirt sein Geläut selbst, und deshalb ist auch jeder Waldhirt so stolz, das beste Geläut zu besitzen!“ „Unser Märte wird nicht minder stolz auf sein Kuhgeläut sein, wenn ich ihm die noch fehlende Schelle einhandle!“
Aber wenn es etwas gibt, was ein Schuljunge nicht verträgt, so ist es, sich gefangen zu sehen in seiner eigenen Arglosigkeit. Er beeilte sich, den ehrenrührigen Verdacht, als ob er das Lächerliche an Ole Tufts Vorhaben nicht durchschaue, von sich abzuwälzen. "Und denk Dir aus der Bibel hat er der Marte vorgelesen!" Ihr aus der Bibel vorgelesen?
Und einmal von der Straße weg, setzen sich die prächtigen Hornisten in Trab trotz des vollen Gesäuges und drängen der Stallthüre zu. Jetzt findet Klärle die Sprache wieder; im Sturmschritt eilt sie auf den Hirten zu und fährt ihn an: „He Märte, bischt närrisch worde?! s' Dunnerwetter soll di versprenga, was kommst denn du gant am helllichten Tag hoim!“
"Der Marte von der Werft?" "Die Bergpredigt. Und daß Du's nur weißt sie hat geweint." "Geweint? Hat sie's denn verstanden?" "Nee, sie hat so geweint, daß sie nicht viel davon gehört hat, glaub' ich. Aber die Bibel war es doch, siehst Du. Sie fing schon an zu weinen, als ich das Buch nur herauszog."
Nein, nein! Ich, und Klärle schlagen, sie, die ich am liebsten auf den Händen tragen möcht'!“ „Wie sagst, Märte?“ „Ich mein' nur bloß! Weißt, die Klärle ist ja so viel schön!“ Bärbel preßt die Lippen aufeinander und wird blaß. In den lauen Abend blickend bemerkt Martin davon nichts und spricht mehr für sich leise vor sich hin: „Ja, ein wundersam Mädel ist die Klärle!
Und Martin erwidert: „Sie hat doch dich, Bärbel!“ „Du darfst nicht vergessen, Märte, daß sie alleweil die Herrin ist und ich nur geduldet bin auf dem Hof! In mir sieht sie nichts als eine dienende, aus Gnad' und Barmherzigkeit aufgenommene Person, was ich ihr schließlich nicht einmal verübeln kann.“
Wort des Tages
Andere suchen