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Aktualisiert: 28. Juni 2025
»Dieser Herr,« sagte der Vorsitzende, »ist wahrscheinlich derselbe, der in der Pension nach Zimmern fragte und abschlägig beschieden werden mußte. Es ist keine Spur von ihm aufzutreiben gewesen, und wir nehmen an, daß er sich nur vorübergehend hier aufgehalten hat.« Beim Schluß dieser Sitzung waren alle Beteiligten mit Ausnahme von Deruga abgespannt, gereizt und aufgeregt.
Unterdessen machte der Justizrat seinem Klienten Vorwürfe. »Sie sind wirklich ein Topf voll Mäuse,« sagte er. »Ich müßte Ihnen ein Schloß vor den Mund hängen. Was war nun das wieder für eine Eruption?« »Ach,« sagte Deruga, »warum sollte ich den beiden jungen Haifischen nicht einen Knochen zwischen die schiefen Zähne werfen? Sahen Sie nicht, wie ihm die Augen aus dem Kopfe quollen vor Gier?
Du solltest wieder heiraten, eine einfache, brave, liebe Frau, und dann zu mir hinauf in die Berge kommen. Was hast du von dieser heillosen Schlamperei? Luft, Licht, Sauberkeit, das sind die wichtigsten Verordnungen der modernen Gesundheitslehre.« »Für gesunde Seelen ausgezeichnet,« sagte Deruga. »Aber Kranke brauchen warmen Dreck und mollige Fäulnis.«
Er sagte aus, er habe sehr bald Mißtrauen geschöpft, weil er =Dr.= Deruga nicht für einen wahrhaft feinen Gentleman hätte halten können. Er, der Schneider, habe nur hochfeine Kundschaft und sei deshalb in diesem Punkte nicht leicht zu täuschen.
»Halten Sie das für eine Entschuldigung?« sagte Deruga scharf. »Weil sie selbst gierig ist, kann sie sich auch bei anderen kein anderes Motiv vorstellen; das ist ihre Menschenkenntnis. Ekelhaft!«
Deruga stützte den Kopf in die Hand und antwortete nicht. »Ich fühle mich verpflichtet, Ihnen zu sagen,« hub Peter Hase nach einer Pause an, »daß ich der Baronin auf ihre Aufforderung hin einen Besuch gemacht habe. Sie machte mir den Eindruck einer Dame.« »Was für einen Eindruck sollte sie auch sonst machen?« sagte Deruga scharf. »Einer Straßenputzerin oder eines Stallknechtes?
Aber der Verstand ist ein höllisches Feuer, die Vernunft ist ein göttliches Licht. Und Vernunft hat mancher alte Besenbinder mehr als du.« Deruga lachte. »Ja, auf den Verstand war er schlecht zu sprechen,« sagte er. »Und weißt du, wie er dich vor mir warnte und prophezeite, es würde ein Freimaurer und Atheist aus mir werden, wenn ich nicht etwa gar ein Heiliger würde.«
Oder lag derselbe nach Ihrer Meinung nur in seinem Temperament und in der Verschiedenheit der Gatten?« »Deruga deutete gelegentlich an,« sagte der Professor, »daß er Ursache zur Eifersucht habe, und zwar bezog sich dieselbe auf einen Mann, zu dem seine Frau, bevor sie Deruga heiratete, eine Zuneigung gehabt hatte, den sie aber, weil er gebunden war, nicht hatte heiraten können.
Oktober bis zum Nachmittag des dritten bei ihr gewesen seien. Da hätten wir denn ein Alibi.« »Im Ernst?« sagte Deruga aufhorchend. »Das will die dumme Person? Nun, das ist ja eigentlich sehr angenehm. Besser könnte der Knoten gar nicht gelöst werden.«
=Dr.= Zeunemann erklärte ihr, daß sie zwar jetzt, da Mittagspause sei, wie alle anderen gehen dürfe, daß er aber für die Dauer des Prozesses um ihre Anwesenheit bitten müsse, worauf sie sich durch eine kurze Neigung des Kopfes verabschiedete. »Ein wackeres Altjüngferchen,« sagte Justizrat Fein zu Deruga, »obwohl sie nicht die beste Meinung von Ihnen hat.«
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