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Aktualisiert: 29. September 2025


Es war ihr, als würde sie aus einem häßlichen Traum aufgeweckt, und erleichtert holte sie Atem. „Darling,“ sagte Nellie, „ich habe eine Nachricht von deine liebe Mama.“ Ilse fuhr in die Höhe. „Wo hast du den Brief, bitte, gib ihn mir,“ flehte sie förmlich und sah suchend nach Nellies Händen.

Ich mag ihr auch nicht, aber ich bin klug.“ „In ihren Kaffee brauchen wir aber doch nicht zu gehen, nicht wahr?“ „Natürlich, darling, da müssen mir hin und uns fein brav benehmen,“ neckte Nellie die Freundin. Ein junger Mann trat in diesem Augenblick zu den beiden und reichte Ilse den Arm, um sie zu Tisch zu führen.

Was hast du, darling, ist dich nicht wohl?“ fragte sie leise und blickte verwundert in das starre Gesicht des jungen Mädchens. „Mir fehlt gar nichts, Nellie, ich bin ganz wohl,“ erwiderte Ilse ruhig und setzte sich neben Orla. Aus Lüders’ Antlitz war bei Ilses Eintreten doch die Farbe gewichen.

Mit beschriebenen und unbeschriebenen Blättern war der ganze Schreibtisch bedeckt, kaum daß die Stelle freigeblieben war, wo ein über und über bespritztes Tintenfaß thronte, das nicht aussah wie für einen Damenschreibtisch bestimmt. „Sieh hier, darling,“ sagte Nellie leise und zog die noch immer sich verwundert umsehende Freundin mit sich fort, „das ist Florchens Mann.“

Ist sie nicht noch eine ebenso verschraubte Person wie früher?“ „Noch schlimmer ist sie geworden,“ stimmte Ilse bei. „Ich finde sie zu lächerlich! Hast du wohl bemerkt, wie holdselig sie den Referendar anlächelte, als er ihre Werke lobte? Und hast du sein spöttisches Gesicht gesehen?“ „O, ich habe alles gesehen, darling, ich habe auch eine scharfe Blick.

Wie kommt sie denn eigentlich hierher?“ unterbrach Ilse, „ihr Mann lebte doch auch in B., wo Floras Eltern wohnen.“ „Laß dich erzählen, darling. Du weißt, daß Floras Mann ein Arzt ist, er ist nun als Direktor an das Spital hier berufeneine sehr gute Stelle, mit gute Einnahmen. Er soll ein tüchtiger Mann sein, wir mögen ihn gern, er ist so nett. Nicht wahr, Fred?

Durch ein Pochen an der Tür wurde sie in ihren Betrachtungen gestört, gleich darauf wurde dieselbe leise geöffnet, und Nellies Gesicht kam zum Vorschein. „Schon wach, lieb Ilschen?“ rief sie freundlich und begrüßte die Freundin mit einem herzlichen Morgenkuß. „Wie hast du geschlafen, darling? Ich hoffe, du hast eine gute Nacht gehabt.“

Morgen früh sprechen wir über deine Sache, nicht wahr? – Gute Nacht, darling.“ Mit diesen Worten erhob sie sich, um jedes weitere Gespräch abzuschneiden. „Ruhe dir schön aus, mache die Augen zu und nicht eher auf, bis morgen früh; du brauchst dich nicht zu fürchten, in das andre Zimmer daneben schlafen Fred und ich und hören, wenn du rufst.

Aber sie sagte nichts, ihr mitleidiges Herz hielt sie zurück, als sie sah, wie aufgeregt Ilse war, und daß sie nur mit Mühe einen leidenschaftlichen Ausbruch zurückhielt. „O, darling, ich kenne dich nicht wieder,“ sagte sie leise und sah ihr traurig in die Augen. Da löste sich die Spannung von Ilses Gemüt, sie legte beide Hände vor das Gesicht und brach in heftiges Weinen aus. „Was hast du, Herz?

Aber sie brachte es nicht übers Herz, Ilse das zu sagen. Sie fürchtete einen neuen leidenschaftlichen Ausbruch und glaubte Ilses Widerstand dadurch nur noch größer zu machen. „Armes darling, wie tust du mich leid,“ sagte sie oft leise, wenn sie in dem blassen Gesichte der Freundin deren heimliche Kämpfe las, und sie fühlte mit ihr, wie sie litt.

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