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Die ganze Haltung des mit äußerster Eleganz und höchster Einfachheit gekleideten jungen Mannes zeigte vornehme und leichte Sicherheit. Er betrat die Gesellschaftsräume des Commerzienraths mit einer Miene, aus welcher ein wenig von dem Bewußtsein hervorschimmerte, daß er durch sein Erscheinen in diesem Hause mehr Ehre gebe, als empfange.

Der Doctor hatte indessen wieder einmal getrunken, und das Manuscript aufnehmend, begann er von neuem: „Jetzt muß ich noch erwähnen, daß das Haus, in welchem Karl wohnte, dicht an das des Commerzienraths Schöler stieß und mit diesem auch in der That einen durch eine dünne Backsteinwand getrennten Keller hatte.

Herr Hieronymus Mahlhuber war ein anspruchloser Mann, der sich schon seit länger als funfzehn Jahren mit dem Titel eines Commerzienraths und im Besitze eines Ludwigskreuzes nach Gidelsbach zurückgezogen hatte und hier mit einer alten Haushälterin still und ruhig seine Tage verlebte. Was er einmal früher gethan, den Titel wie den Orden zu bekommen, hat man nie erfahren.

So dreifach entschädigt beruhigte sich die Dame wenigstens insoweit, das erlittene Unrecht in die Busen ihrer Nachbarinnen auszuschütten und mit den schon benutzten Hausschuhen des Commerzienraths denen sie verleumderischerweise nachsagte, daß sie ihr zu weit wären zu scharren.

Die starren Begriffe von Ehre und männlicher Würde, welche die Erziehung seines Vaters in ihn gelegt, kämpften gegen diese Liebe an, und sein Blut empörte sich bei dem Gedanken, daß man seiner Bewerbung um die Tochter des reichen Commerzienraths materielle Motive unterlegen könnte, sein Stolz bäumte sich auf, wenn er sich die Möglichkeit dachte, daß er kalt und hochmüthig zurückgewiesen werden könnte, und selbst wenn es ihm gelingen würde, seine Geliebte zu erringen, so schauderte er vor dem Gedanken zurück, seine Lebensstellung auf das Vermögen seiner Frau zu begründen.

Langsam schritt er dem weit vorausgeeilten jungen Mädchen nach und trat einige Zeit später als sie in das Haus des Commerzienraths, dessen Parterre seine Eltern bewohnten. Der Lieutenant von Büchenfeld war in schmerzlicher Erregung dem Brandenburger Thor zugeschritten. Er blickte starr vor sich hin, kaum die Vorübergehenden beachtend und nur mit seinen finstern Gedanken beschäftigt.

Die Tochter des Bankiers, sein Mündel, die einige Zimmer in der Etage des Commerzienraths bewohnt, kränkelt indessen seit einiger Zeit und wird von demselben Doctor, der die Tochter des Generalsuperintendenten in das Bad geschickt hat, behandelt. Ihre Krankheit ist eigener Art, nervenlähmend, mit heftigem Drücken des Herzens und Magens.“

Wer ist todt?“ rief er und keineswegs blos im Scherz, denn das unheimliche Schweigen im Wagen kam ihm selber verdächtig vor. „Himmelsacerment, wenn sich Jemand eine Kugel durch den Schädel schießen will, brauchte er sich doch dazu nicht auf der königlich bairischen Eilpost einschreiben zu lassen, daß Einem die Pferde noch am Ende durchgehen und außerdem Unheil anrichten? Das ist nun der Zweite. Nun?“ setzte er dann erstaunt hinzu, als er die drei Passagiere nach und nach durch den Qualm erkennen konnte und alle noch am Leben fand, wenn er auch des Commerzienraths +vis-

Daß überall ein kleines Zuviel oder Zuwenig in diesen Arrangements die scharfe Grenzlinie des wirklich vornehmen Geschmacks überschritt oder hinter derselben zurückblieb, entging dem zufriedenen Blick des Commerzienraths, welcher nach einem letzten Blick über die Vorbereitungen zu seinem Feste sich in den ersten Salon begab, um die Gäste zu empfangen, die erst langsam und einzeln, dann immer schneller und zahlreicher zu erscheinen begannen.

Und was wär’s?“ sagte die Andere, den Kopf hinüberwerfend, „Jeder hat ein Recht zu seiner Meinung, sollt’ ich denken.“ Die dem Commerzienrath gegenübersitzende Dame hatte indessen kaum einen Augenblick ruhig gesessen, sondern bald auf dem Sitze herum, bald mit den Füßen unter sich gefühlt und bald ihre Röcke beiseite gedrückt und an des Commerzienraths rechtem und linkem Beine heruntergesehen.