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Aktualisiert: 8. Juli 2025


Im ersten Augenblicke hatte er wirklich auch keine Ahnung, wo er sich eigentlich befand. Ein lautes Klopfen an der Thür brachte ihn endlich soweit wieder zu sich, daß er sich besinnen konnte, er sei weder in diesem unanständigen Aufzuge in Gidelsbach umhergelaufen, noch von den Bodenbalken heruntergestürzt, wenn ihn die Knochen auch in der That gerade so schmerzten.

Ihm träumte, er läge in Gidelsbach in seinem eigenen Bette was hätte er darum gegeben, wenn es wahr gewesen wäre , und Dorothee hatte gerade gebacken und brachte ein großes Schwarzbrot herein, das sie ihm oben auf die Bettdecke und gerade auf die Brust legte.

Der Gerufene drehte sich, wie von einer Natter gestochen, nach der Stimme um und erkannte zu seinem Entsetzen den schweigsamen Mann aus der Post von Gidelsbach, der, ihm freundlich und ganz zutraulich winkend, mit dem halben Leibe aus dem Coupéfenster lehnte.

Dort lag Gidelsbach die Biegung der Straße enthüllte es plötzlich ihren Blicken jetzt fuhren sie über die Roßbrücke, jetzt am Chausséehause vorüber da drüben lag der Sommergarten, weiter links nach vorn die Windmühle, und von dem leisen Luftzuge getragen, klangen die melodischen Schläge der alten Thurmuhr, die die Mittagsstunde kündete, zu ihnen herüber.

Ach dürfte ich Sie wol bitten, das Fenster dort an Ihrer Seite aufzuziehen“, brach die Dame endlich das Stillschweigen, als sie die letzten Häuser von Gidelsbach hinter sich gelassen und die Luft frei und frisch über die blühenden Saatfelder herüberstrich, „ich leide so sehr an Zähnen und fürchte, daß mir der Luftzug schaden könnte.“

Sein Gepäck mußte ja doch noch heute Abend oder spätestens morgen früh ankommen und, Gidelsbach lag nicht so entsetzlich weit entfernt, es nicht wieder erreichen zu können.

Ach, Gidelsbach liegt so schön“, nahm die Mamsell den Anknüpfungspunkt an den einen bekannten Namen, „es ist von jeher mein Lieblingswunsch gewesen dort zu wohnen, das muß ein wahres Paradies sein. Sind Sie dort bekannt?“ „Wenig“, sagte der Commerzienrath, seine Vaterstadt verleugnend; „das Essen ist wol bald fertig?“

Der Name ging schon, es gab verschiedene Mahlhuber, in Gidelsbach sowol wie in der Umgegend, aber den Commerzienrath mußte er verheimlichen. Schlechtweg Mahlhuber, mit dem Ludwigskreuz jedoch, denn das durfte er nicht aus dem Knopfloch lassen, es hätte das als eine Misachtung angesehen werden können; aber er trug es am Frack und den Oberrock darüberhin, sodaß es wenigstens nicht unnöthig auffiel.

Gidelsbach das war sein Ziel, dem er zuzustreben hatte, Gidelsbach was kümmerte ihn die andere Welt? dort lag seine Heimat, dort lag für ihn Gesundheit und Ruhe, und Dorothee hatte ganz Recht gehabt, er war ein Thor gewesen, auch nur einen Fuß herauszusetzen aus dem Weichbilde der Stadt.

So sich genau erkundigend, welche Station der Postwagen etwa um 9 Uhr Abends erreichen würde, dort ein gehöriges Abendbrot zu bekommen und zu übernachten, nahm er bis dorthin Passage, und als der Eilwagen von kommend, zehn Minuten vor elf etwa unter dem schmetterndenEi du lieber Augustindes Postillons durch Gidelsbach rasselte, die Pferde zu wechseln und etwaigen Passagieren Gelegenheit zu geben eine Tasse sehr dünne Bouillon zu trinken, ging Herr Commerzienrath Mahlhuber, von seinem ganzen Gesinde wie der nächsten Nachbarschaft und einigen Neugierigen begleitet, auf die Post, wo er schon seinen Schein gelöst, sein Gepäck abgeliefert hatte, und setzte sich auf seine Nummer, die linke Ecke des Rücksitzes, Nr. 2, neben eine etwas stattliche und wohleingepackte Dame mit grünseidenem Hute und schwarzem Schleier.

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