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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Der Mann, der so zu sich sprechen konnte, Francesco Cenci, ist am 15. September 1598, unter den Augen seiner Tochter und seiner Frau getötet worden. Nichts Liebenswürdiges bleibt uns von diesem Don Juan zu erinnern. Sein Charakter wurde durch nichts, vor allem nicht durch die Manie, ein guter Gesellschafter zu sein, gemildert und verkleinert, wie bei dem Don Juan Molières.
Sie richtete eine sehr eingehende Bittschrift an unsern Heiligen Vater, den Papst, aber es ist anzunehmen, daß Francesco Cenci Maßnahmen getroffen hatte, denn es scheint, daß diese Schrift nie in die Hände Seiner Heiligkeit gelangt ist; wenigstens war es unmöglich, sie im Sekretariat der Memoriali aufzufinden, als Beatrice im Gefängnis war und ihr Verteidiger das Schriftstück dringend suchte; es hätte wohl in irgendeiner Weise die unerhörten Ausschweifungen im Schloß von Petrella bezeugen können.
Mein einziger Kummer ist, daß ich aber so will es die Wahrheit gegen die Unschuld dieser armen Beatrice Cenci sprechen muß, die von allen, die sie kannten, ebenso angebetet und geachtet wurde, wie ihr schrecklicher Vater verhaßt und verabscheut war.
Das zweite wertvolle Bildnis der Galerie ist vom Guido Reni: das Porträt der Beatrice Cenci, von dem es soviel schlechte Stiche gibt.
Wäre es nicht für jedermann augenscheinlich gewesen, daß Beatrice Cenci sich im Fall der berechtigten Notwehr befunden hatte? Dies Memoriale sprach auch im Namen Lucrezias, der Stiefmutter Beatrices. Francesco Cenci kam dieser Versuch zur Kenntnis und man kann sich denken, mit welcher Wut er die schlechte Behandlung der beiden unglücklichen Frauen verdoppelte.
Außer diesem großen Vermögen hatte Francesco Cenci einen Ruf von Kühnheit und Klugheit, worin ihm in seinen jungen Jahren niemand in Rom gleichkam, und dieser Ruf verschaffte ihm um so mehr Geltung am Hofe des Papstes und beim ganzen Volke, als die verbrecherischen Handlungen, die man ihm zuzuschreiben begann, nur solcher Art waren, wie die Welt sie leicht verzeiht.
Dieser Mann, dem vom Himmel unleugbar erstaunlicher Scharfsinn aber auch Absonderlichkeit verliehen wurde, war der Sohn des Monsignore Cenci, welcher es unter Pius V. Ghislieri bis zur Stellung eines Schatzmeisters, Finanzministers, gebracht hatte.
Sie war so fröhlich, so unschuldig und hatte ein so heiteres Gemüt, wie ich das noch bei niemand andrem gesehen habe. Francesco Cenci brachte ihr selbst das Essen. Es ist wahrscheinlich, daß der Unmensch sich damals in sie verliebte oder wenigstens Verliebtheit heuchelte, um seine unglückliche Tochter noch mehr zu quälen.
Im Korridor jedoch traf ihn seine Schwester Cenci, die ihn etwas erstaunt ansah, als sie ihn mit dem Licht in der einen und dem Packet in der andern Hand erblickte. »Du, Hans,« sagte sie, als sie sich schon abgewandt hatte, »die kleine Ruth ist heute plötzlich geholt worden. Ihre Mutter war da und war sehr aufgeregt.
Die Personen, die mir meine Informationen gegeben haben, waren so gestellt, daß sie die geheimsten Umstände wußten, die selbst heute noch in Rom unbekannt sind, obwohl man seit sechs Wochen von nichts anderm als vom Prozeß der Cenci spricht. Ich werde mit Offenheit sprechen, sicher wie ich bin, daß aus meinem Bericht, den ich in angesehene Archive zu hinterlegen vermag, alle schöpfen werden.
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