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Als gegen Mittag Konsul Thomas Buddenbrook ins »Frühstückszimmer« trat, fand er seine Mutter, die Brille auf der Nase, am Tische über ein Papier gebeugt.

Der Andrang zu der Sitzung, welche die Plaidoyers gebracht hatte, war sehr groß gewesen, und Rechtsanwalt Doktor Breslauer aus Berlin hatte geredet, wie man niemals einen Menschen hatte reden hören. Der Makler Sigismund Gosch ging wochenlang zischend vor Begeisterung über diese Ironie, dieses Pathos, diese Rührung umher, und Christian Buddenbrook, der ebenfalls zugegen gewesen war, stellte sich im Klub hinter einen Tisch, legte ein Paket Zeitungen als Akten vor sich hin und lieferte eine vollendete Kopie des Verteidigers. Übrigens erklärte er zu Hause, die Jurisprudenz sei der schönste Beruf, ja, das wäre ein Beruf für ihn gewesen ... Selbst Staatsanwalt Doktor Hagenström, der ja ein Schöngeist war, tat private

Und unsere Unabhängigkeitfragte er beleidigt und sich kriegerisch auf sein Queue stützend. »Wie steht es damit? Würde Hamburg es sich beifallen lassen, bei dieser Preußenerfindung mitzutun? Wollen wir uns nicht gleich einverleiben lassen, Buddenbrook? Gott bewahre uns, nein, was sollen wir mit dem Zollverein, möchte ich wissen! Geht nicht alles gut?...«

Auch Hanno Buddenbrook ward aufgerufen und kam nicht über eine Zeile hinweg. Direktor Wulicke stieß einen Laut aus, wie wenn die tiefste Saite des Kontrabasses heftig angestrichen wird. Herr Modersohn rang seine kleinen, ungeschickten, mit Tinte besudelten Hände und wiederholte jammernd: »Und sonst ging es immer so gut! Und sonst ging es immer so gut

Schließlich heiratet er seine Kurtisane; den alten, bürgerlichen Formen entglitten, unfähig, sich neue zu bilden, fällt er seelisch und körperlich auseinander. Zwischen Toni und Christian steht Thomas Buddenbrook. Die Gefahren Christians, der Hang zur Formlosigkeit und Subjektivität, ist ihm nicht fremd. Er bekämpft und überwindet sie. Er wird zum Helden des sinkenden bürgerlichen Ideals.

Obgleich Klothilde Buddenbrook nicht viel älter war als ihre verheiratete Kusine, also erst einundzwanzig Jahre zählte, begann ihr langes Gesicht bereits scharfe Linien zu zeigen, und ihr glattgescheiteltes Haar, das niemals blond, sondern von jeher mattgrau gewesen, trug dazu bei, daß das Bild der alten Jungfer schon fertig war. Sie war zufrieden damit, sie tat nichts, um dem abzuhelfen.

Thomas Buddenbrook ging die Mengstraße hinunter bis zum »Fünfhausen«. Er vermied es, oben herum durch die Breitestraße zu gehen, um nicht der vielen Bekannten wegen den Hut beständig in der Hand tragen zu müssen.

Schließlich war er auch nur der Sohn eines Branddirektors ... Nein, dem Verdienste seine Krone. Dafür sei man Republikaner. »Übrigens sollten Sie nicht so viele Zigaretten rauchen, Buddenbrook, Sie haben ja gar nichts von der Seeluft.« »Ja, nun höre ich auf«, sagte Thomas Buddenbrook, warf das Mundstück fort und schloß die Augen.

Um zur Sache zu kommen, so sah die junge Dame als Walter Tell sie trug auch in dieser Rolle ihre Brillantbrosche ganz allerliebst aus und spielte so rührend, daß dem Schüler Buddenbrook vor innerer Begeisterung die Tränen in die Augen traten, ja daß er sich zu einer Handlungsweise hinreißen ließ, wie sie nur aus einem allzu starken Empfinden hervorgehen kann.

Kein Schritt erschütterte die Decke, kein Stuhl ward gerückt; es war eine unlautere, hinterhältige, schweigende, =ver=schweigende Stille ... Dann saß Thomas Buddenbrook und ängstigte sich so sehr, daß er manchmal leise ächzte.