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Bei dem Fallissement einer Frankfurter Großfirma aber, im Juli, unmittelbar vor Eintritt des Waffenstillstandes, verlor das Haus Johann Buddenbrook mit einem Schlage die runde Summe von zwanzigtausend Talern Kurant. Achter Teil Erstes Kapitel

»Jetzt sei still, Thomas! Jetzt bin ich an der Reihe! Jetzt höre zu! Wie? ist nur das Schande und Skandal im Leben, was laut wird und unter die Leute kommt? Ach nein! Der heimliche Skandal, der im stillen an einem zehrt und die Selbstachtung wegfrißt, der ist viel schlimmer! Sind wir Buddenbrooks Leute, die nach außen hin `tip-top´ sein wollen, wie ihr hier immer sagt, und zwischen unseren vier Wänden dafür Demütigungen hinunterwürgen? Tom, ich muß mich wundern über dich! Stelle dir Vater vor, wie er sich heute verhalten würde, und dann urteile in seinem Sinne! Nein, Sauberkeit und Offenheit muß herrschen ... Du kannst täglich aller Welt deine Bücher zeigen und sagen: Da ... Anders darf es mit keinem von uns sein. Ich weiß, wie Gott mich gemacht hat. Ich fürchte mich gar nicht! Laß Julchen Möllendorpf nur an mir vorübergehen und mich nicht grüßen! Und laß Pfiffi Buddenbrook nur Donnerstags hier sitzen und sich vor Schadenfreude schütteln und sagen: `Nun, das ist ja leider schon das zweitemal, aber es hat =natürlich= beide Male an den Männern gelegenIch bin so unsäglich erhaben darüber, Thomas! Ich weiß, daß ich getan habe, was ich für gut hielt. Aber aus Angst vor Julchen Möllendorpf und Pfiffi Buddenbrook Beleidigungen hinunterzuschlucken und mich in einem ungebildeten Bierdialekt beschimpfen zu lassen ... aus Angst vor ihnen bei einem Manne, in einer Stadt auszuhalten, wo ich mich an solche Worte, an solche Szenen, wie die auf der Himmelsleiter, gewöhnen müßte, wo ich mich und meine Herkunft und meine Erziehung und alles in mir ganz und gar verleugnen lernen müßte, nur um glücklich und zufrieden zu erscheinen, das nenne =ich= unwürdig, das nenne =ich= skandalös, will ich dir sagen

Und Thomas Buddenbrook sagte Ja und Amen hierzu. Als aber die Seinen von dem Entschlusse erfuhren, erbot sich Christian, ihn zu begleiten. »Ich gehe mit, Thomas«, sagte er einfach. »Du hast wohl nichts dagegenUnd obgleich der Senator eigentlich eine Menge dagegen hatte, sagte er abermals Ja und Amen.

Nun aber kam der Makler Grätjens von seinem Stuhle empor, und das nahm Zeit in Anspruch; als er aber ein Ende genommen hatte, da widmete er mit seiner etwas kreischenden Stimme ein Glas der Firma Johann Buddenbrook und ihrem ferneren Wachsen, Blühen und Gedeihen, zur Ehre der Stadt.

Seine Wut explodierte, er bebte am ganzen Leibe. »Ich habe ihn auf fünf Uhr bestellt!... Wo ist er?... Die Sitzung wird nicht abgehalten ... Was soll ich hier?... Ich bin nicht gesonnen, mich narren zu lassen!... Ich will meinen Wagen!... Insultiert man meinen Kutscher? Sehen Sie nach, Buddenbrook

Er schien sowohl die Schüler wie das Land Hessen-Nassau verspotten zu wollen; und doch war es ein sehr wichtiges Extemporale, vor dem alle sich fürchteten. Hanno Buddenbrook wußte nichts von Hessen-Nassau, nicht viel, so gut wie nichts.

Und nachdem der Senator und seine Frau, zusammen mit Frau Permaneder und Erika Weinschenk, während langer Stunden im Landschaftszimmer die Kondolationen der Stadt entgegengenommen hatten, ward Elisabeth Buddenbrook, geborene Kröger, zur Erde bestattet.

Droben saß Johann Buddenbrook am Krankenbette und blickte, die matte Hand seiner alten Nette in der seinen, mit erhobenen Brauen und ein wenig hängender Unterlippe stumm vor sich hin.

Nie hatte Thomas Buddenbrook seinem Bruder mehr imponiert, als zu dieser Stunde. Der Erfolg ist ausschlaggebend. Der anderen Achtung vor unseren Leiden verschafft uns nur der Tod, und auch die kläglichsten Leiden werden ehrwürdig durch ihn.

Was war dies? fragte er sich, während er ins Haus ging, die Haupttreppe erstieg und sich im Eßzimmer zu den Seinen setzte ... Was ist mir geschehen? Was habe ich vernommen? Was ist zu mir gesprochen worden, zu mir, Thomas Buddenbrook, Ratsherr dieser Stadt, Chef der Getreidefirma Johann Buddenbrook