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Aktualisiert: 14. Oktober 2025


Die Eskadron Brands lag in der Stabstation, und der Morgenritt des Obersten führte an der Reitschule vorbei. Alle Augenblicke war er da, spöttelte, nörgelte raste, brachte die Leute zur Verzweiflung und Brand beinahe um seine Geduld. Auch seiner Frau machte der Oberst das Leben schwer. Einmal, in einer Stunde der Empörung über ihn, ließ sie sich hinreißen, Wildenstein ihr Leid zu klagen.

Sie konnte nichts thun, als mühsam und unter Entbehrungen aller Art die Lücken und Risse verkleistern, die hinter der kläglichen Herrlichkeit des zu Grunde gehenden Haushaltes klafften. Herr von Henning nahm die Hülfe Brands, der ihn schon mehrmals aus momentaner Verlegenheit gerettet hatte, mit der größten Unbefangenheit in Anspruch.

Das Delicatessengeschäft grad gegenüber gehört ihr. Wo ich zum Souper für den Herrn Rittmeister die kalte Küche hole.« »Die kalte Küche, schön. Bei der haben die Herzen Feuer gefangen. Gut. Abgemacht. Geh'.« Peter ging, und die grollenden Gedanken Brands folgten ihm nach.

Als das Gesuch des Rittmeisters bewilligt worden und er wieder in den Civilstand zurückgetreten war, schickte er seine Herausforderung dem Obersten zu. Der nahm sie an; seine Secundanten und die Brands einigten sich ohne Schwierigkeiten über die Bedingungen des Duells: Pistolen, zehn Schritte Barrière. Nie waren zwei Leute entschlossener, einander das Lebenslicht auszublasen.

Die es ihm angethan hatte, hieß Sophie von Henning, und war die Tochter eines mährischen Landedelmannes, der sich, als Brands Eskadron in der Nähe seines Gutes einquartiert wurde, eben damit beschäftigte, die Reste seines einst ansehnlichen Vermögens in alle Winde zu streuen.

"Meliore," spricht sie liebend, "Deine Augen zu mir wende, Süßen Dank der Huld ausübend, Die ich zärtlich dir verschwende! Sieh, es will der gütge Himmel So dich an das Herz mir legen, Wie ich in des Brands Getümmel An dem deinen bin gelegen! Wenn du auch nicht wiederküssest, Winkend nur ein Zeichen gebe, Mir zum Troste, daß du wissest, Wie ich dich nicht überlebe!"

Da muß er fürchterlich mit sich gerungen haben. Am Morgen war sein Entschluß gefaßt. Beim Begräbniß des Freundes hat er zum letzten Male den Säbel gezogen. Nach der Heimkehr von der Beerdigung verfaßte er sein Gesuch um Enthebung von der Militärcharge. Im ganzen Regimente rief der Entschluß Brands Bestürzung hervor. Aber das änderte nichts daran. Er that auch keinen Dienst mehr.

Der Anzug war ein Kunstwerk und machte so schlank als möglich; aber auch den höchsten Toilettenkünsten sind die Wege gewiesen; Anmuth konnten sie der vierschrötigen Gestalt nicht verleihen, die sich beim Eintreten Brands von dem Ruhebette erhob. Der Kopf Madame Amélies saß auf kräftigem Nacken und trug eine Fülle stark angegrauter Haare.

"O, mein hoher Herr und Meister, Du bist weis," Meliore spricht, "Und es reichen alle Geister Deinen Augen gern ihr Licht. Sehe, hier stehn wir im Freien, Unterm hohen Wolkenschild, Und des Brands Ruinen streuen Auf den Plan ihr Schattenbild. Kannst du aus der Sterne Reihen Sagen, ob die Zukunft hier Andre Schatten wird verleihen Dieses Platzes hoher Zier?

Im Dom der Gottesdienst, bei dem ein feister Geistlicher, das Ordensband auf dem Talar, zur Andacht rief, konnte ihre Sehnsucht nach Miltitz' Kühen und Hühnern, dem Himmel von Blei und Pastor Brands schlechtduftendem Rock nicht mehr beschwichtigen.

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