Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 5. Mai 2025
Hier stellten sich die Söldner längs der Mauer auf und atmeten kaum, damit man ihre Gegenwart nicht bemerkte. Meister Brakels ließ den Klopfer des Tores leise niederfallen. Nach einigen Augenblicken kam eine Dienstmagd in den Gang und fragte mißtrauisch, wer so spät anklopfe.
Der alte Fleischer, den man ob seiner schlechten Zähne verspottet hatte, sprang auf Brakels zu, griff ihn mit den Händen bei der Kehle und preßte ihn wider den Pfeiler, gegen den ihn Breydel geworfen hatte. Die Augen seines Opfers verdrehten sich in den Höhlen; denn unter dem Griff des Fleischers ging dem Verräter der Atem aus.
Der Bürger, der den französischen Kriegsknechten als Führer diente, war eben jener Meister Brakels, der Leliaert, der aus der Weberzunft ausgestoßen worden war. Als die Söldner mit ihrem Anführer auf der Straße waren, ging Brakels schweigend voran und führte sie durch die Finsternis in die spanische Straße zur Tür von Herrn van Nieuwlands Wohnung.
Heute ganz früh hat mich ein Diener des Herrn van Nieuwland geweckt. Von ihm erfuhr ich, daß die edle Machteld in der Nacht fortgeführt worden ist, und daß der Verräter Brakels den Franzosen zum Führer gedient hat.« »Brakels!« rief Breydel; »noch einer mehr für mein Beil; der soll den Franzosen nicht mehr dienen!«
»Gebt ihn uns,« schrien sie, »sein Blut, sein Leben!« Breydel nahm den alten Fleischer bei den Schultern, schob ihn von Brakels weg und rief: »Besudelt Euch nicht mit dem Blute dieses Verräters! Er ist zu verächtlich, sonst wäre er bereits durch meine Hand getötet worden.« »Nein,« rief der Fleischer, sein Beil erhebend, »ich muß an diesem Spiel meine Freude haben.
»Man bewache diesen Vlaemen,« rief Cressines seinen Leuten zu; »laßt ihn nicht fort; denn wer wie er seine Freunde verrät, ist zu allem fähig.« Meister Brakels wurde beim Arm gepackt und mit Gewalt zwischen die Soldaten gedrängt. >Verräter< ward er geschmäht, und die Verachtung der Männer, denen er gedient hatte, war sein Lohn.
Es ward beantragt, daß man Meister Brakels von der Zunft ausschließen oder zu einer Buße von vierzig Pfund Wachs verurteilen sollte. Während der Schreiber mit der Abstimmung beschäftigt war, stand Brakels ganz ruhig vor dem Obmann. Er baute auf alle, die seine erste Rede gutgeheißen hatten.
Maria hielt eine Hand gefaßt, und beide standen bewegungslos wie Bildsäulen da. Worte reichten nicht hin, ihren herben Abschiedsschmerz auszudrücken. Als die Pferde vor die Tür gebracht waren, half Herr de Cressines Machtelden auf einen leichten Traber. Meister Brakels und die Diener wurden freigelassen, und der Zug entfernte sich rasch durch die Straßen von Brügge.
In bitterem Grimm gehorchte Brakels dem Geheiß und lief wutschnaubend zu Johannes van Gistel, dem Oberzöllner, den er von dem Widerstand des Obmanns der Weber in Kenntnis setzte.
Ungestümer Zorn packte die Schar der Weber; wutentbrannt, flammenden Auges blickten sie auf Meister Brakels. Und plötzlich ertönte hier und dort der Schrei: »Stoßt ihn aus, den Leliaert! Kein französisch Gesinnter soll unter uns sein!« De Coninck mußte allen Einfluß aufbieten, um die Ruhe wiederherzustellen, denn manche waren drauf und dran, zu Gewalttaten zu schreiten.
Wort des Tages
Andere suchen