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Aktualisiert: 13. Juni 2025


Die Freundin ging sofort auf ihren Vorschlag ein, Feuer und Flamme für ein Unternehmen, das pikanteste Unterhaltung versprach. Man verabredete alles schriftlich, und Lulu sah in fieberhafter Aufregung dem Sonntag entgegen. Paula, die noch immer von der Erinnerung an jenen einen Tanz mit Beuthien zehrte, hatte auf ihrem Schulweg ihren Tänzer getroffen.

Als nun der Zufall beide Familien wieder in einer Straße vereinigte, war die einstige Vertraulichkeit zwischen den Eltern längst erkaltet. Die Väter begrüßten sich noch gewohnheitsmäßig mit Du, nannten sich aber nicht mehr beim Vornamen, wie sonst. Lulu war natürlich für den Spielkameraden aus der Barmbecker Zeit jetzt das Fräulein Behn, wie er für sie Herr Beuthien.

Paula, deren ganzes Trachten es war, nur ein einziges Mal wieder tanzen zu können, hatte schließlich Mut gefaßt und sich an einem unbewachten Sonntagabend davon gestohlen, ohne Hut und Jacke, um sich auf dem Holsteinischen Baum unter die Zuschauer im Tanzsaal zu mischen, in der Hoffnung, Beuthien dort zu treffen.

Lene Kröger galt früher für die beste Tänzerin in diesen Kreisen, eine Schwester von ihr war sogar Solotänzerin beim Ballett der Zentralhalle. Lene tanzte auch jetzt noch gut. Wie graziös die hagere, eckige Person sich zu wiegen verstand. Lulu kochte vor Eifersucht und Zorn. Die Schmach! Beuthien schien kein Ende finden zu können. Und wie die Lene lachte. Er sprach in einem fort mit ihr.

Sie mußte über sich selbst lachen. Sie füllte zum dritten Mal ihre Tasse und schob ein längliches Stück Kuchen in den Mund, als die Ladenglocke ging. Sie hörte am schweren Auftreten, daß männliche Kundschaft sie beehrte. Es war der junge Beuthien, der sonntäglich gekleidet vor der Tonbank stand. Er bat um einen neuen Halskragen. "Welche Nummer, Herr Beuthien?" Ja, wenn er das wüßte, lachte er.

Die Rücksicht auf das kranke Kind mochte sie mit bestimmt haben, das ohne sorgfältigste Pflege nicht gedeihen konnte. Starb es aber, so waren ihr die tausend Mark von Behn noch lieber, als selbst Beuthien. Welch ein Vermögen, tausend Mark! Behn hatte sie ihr bar auf den Tisch gezählt, zehn Hundert Markscheine.

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