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Nun erwartete Baard von Anders, er werde ihm die Uhr lassen, und Anders erwartete das gleiche von Baard. Jeder gab sein Gebot ab, um den andern auf die Probe zu stellen, und beim Bieten blickte einer auf den andern.

Der Pfarrer wie auch seine Frau machten Baard Vorwürfe, er sei zu hart gegen das Kind; sie erfuhren die Geschichte mit dem Vogel, und da sagte ihm der Pfarrer rund heraus, das sei eine Roheit; er wolle das Kind zu sich ins Haus nehmen, sagte er, sobald sie hinübergeschafft werden könne; die Frau Pfarrer wollte ihn zuletzt gar nicht mehr sehen, sie weinte und saß bei der Kranken, ließ den Doktor holen, nahm selbst seine Anordnungen entgegen und kam dann täglich einigemal herüber, um Eli vorschriftsgemäß zu pflegen.

Er sehnte sich fort von hier, obwohl er gern vorher gewußt hätte, wie es Eli gehe. Das werde er ja aber auch wohl erfahren, dachte er, ging also zu Baard und sagte, er wolle nach Hause. Die Arbeit, um derentwillen er gekommen war, sei fertig. Baard saß draußen auf dem Hauklotz, als Arne kam und ihm das sagte.

Ein paarmal holte er tief Atem. Birgit stützte sich mit einer Hand aufs Fensterbrett; Baard hatte etwas auf dem Herzen, aber jetzt ging es noch schwerer. "Birgit", sagte er, "Du denkst heute wohl an dasselbe wie ich." Nun hörte er sie, denn sie ging von der einen Seite des Fensters zur andern und stützte sich wieder auf ihren Arm. "Na Du weißt ja, wen ich meine.

Arne war's, als heiße ihn einer sich hinsetzen, und er setzte sich Baard gegenüber auf einen Baumstamm. "Ich habe in diesen Tagen viel an Deinen Vater gedacht", sagte Baard so unvermittelt, daß Arne nichts darauf erwidern konnte. "Du weißt wohl, was zwischen uns vorgefallen ist?" "Ich weiß es." "Ja, Du weißt aber vermutlich nur die eine Hälfte und schreibst mir die ganze Schuld zu."

Nach einer Weile kam ihm einer nach, als er schon im Begriff war, sein Pferd zu satteln, das er kurz zuvor gekauft hatte. "Du kriegst die Uhr," sagte der Mann, "Anders hat's aufgegeben." Als Baard das hörte, durchfuhr es ihn wie Reue; er dachte an seinen Bruder und nicht an die Uhr.

Was aber die Brüder am Krankenbett zusammen gesprochen hatten, das drang hinaus durch die Wände und durch die Nacht und alle Leute im Dorf erfuhren es, und Baard kam hoch zu Ansehen. Alle grüßten ihn wie einen Mann, der schweres Leid gehabt hat, und dem dann ein Glück widerfahren ist, oder wie einen, der sehr lange fortgewesen ist.

"Da kommt er schon", sagte Baard. Und sie hörten Wagengerassel. "Aber ich habe doch gesagt, er soll bis zum nächsten Sonntag hier bleiben." "Ich habe aber gesagt, er soll gleich mit." Ohne weiteres lief die Frau nun zum Wagen und trug Bündel, Korb und sonst ein paar Kleinigkeiten ins Boot hinunter. Da erhob Baard sich auch, stieg hinauf und lud sich den Koffer auf.

Der Sattel war aufgelegt, aber er hatte die Hand noch auf dem Rücken des Pferdes und wußte nicht, ob er reiten solle. Da kam eine Menge Menschen heraus, Anders war auch darunter, und als er seinen Bruder neben dem gesattelten Pferd stehen sah, wußte er nicht, was für Gedanken Baard in diesem Augenblick bewegten, sondern schrie ihm zu: "Schönen Dank für die Uhr, Baard!

"Ja, jetzt komme ich!" sagte Birgit mit gebrochener Stimme, indem sie fest und stolz auf Baard zuging, ihm die Hand gab und in heftiges Weinen ausbrach. Ihre Hände umklammerten sich; wohl waren sie jetzt abgenutzt, aber sie hielten sich so fest, als hätten sie zwanzig Jahre lang einander gesucht.