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Aktualisiert: 26. Juni 2025
Beide hatten etwas auf dem Herzen, aber es kam nur darin zum Ausdruck, daß sie stehen blieben. Baard war noch befangener als sie; er lächelte mehr und mehr, aber gerade seine große Verlegenheit kam ihm zu Hilfe, indem er nämlich ohne weiteres sich anschickte, die Treppe hinaufzusteigen. "Du kommst wohl nach", sagte er. Und sie ging hinterdrein.
Aber noch mehr Boote steuerten nach Böen hinüber, um nachher von dort aus in langem Zuge abzufahren, denn heut richtete Baard Böen für seine Tochter Eli und Arne Nilsson Kampen die Hochzeit aus.
Das erschien Baard als die größte Schmach, die ihm je widerfahren war; er bot ganz leise fünfzig Taler. Viele Leute standen ringsum, und Anders dachte, so dürfe sein Bruder ihn doch nicht vor aller Ohren verspotten, und bot mehr. Da lachte Baard: "Hundert Taler und meine Bruderliebe in Kauf", sagte er, drehte sich um und ging aus der Stube.
Tagsüber hatte er wenig oder nichts mit dem Bauer selbst gesprochen; in der Nacht aber träumte er einzig und allein von ihm. Das letzte war, daß Baard am Tisch saß und mit Schneider Nils Karten spielte. Der machte ein wütendes Gesicht und war ganz blaß; Baard aber lächelte und zog die Karten zu sich herüber.
Baard zögerte einen Augenblick, bis er antwortete: "Ich möchte Dir helfen, Anders, Dir geht es nicht gut." "Mir geht es so, wie Du es mir gönnst, Baard! Geh lieber, denn ich weiß nicht, ob ich mich beherrschen kann!" "Du irrst, Anders; es tut mir leid " "Geh, Baard, oder Gott gnade uns beiden!"
Arne begriff noch nicht, daß er hiermit meinte, er wolle jetzt mit ihm über seinen Vater reden. Ja, er begriff es auch noch nicht, als Baard schon im besten Zuge war, so wenig sah das Baard ähnlich.
Aber seit jenem Tage ergab sich Anders dem Trunke, und es ging ihm sehr schlecht. Noch schlechter erging es jedoch Baard, obwohl der nicht trank; er war nicht wiederzuerkennen. Da kam eines Abends spät eine arme Frau in die kleine Kammer, in der Baard zur Miete wohnte, und bat ihn, mit ihr zu kommen. Er erkannte sie; es war die Frau des Bruders.
Er wollte auf ihn zugehn, aber in demselben Augenblick räusperte sich der Bruder, und das klang so hart mehr gehörte nicht dazu, ihn zurückzuhalten. Anders nahm seinen Arm voll Holz auf und streifte so dicht damit an Baard vorüber, daß ihm die Reiser ins Gesicht schlugen, daß es schmerzte.
Baard stand in der Ecke und sah ihn deutlich; er hatte seine schlechten Sonntagskleider ausgezogen und trug die Uniform, die er aus dem Kriege mit nach Hause gebracht hatte, dieselbe wie Baard seine; er hatte dem Bruder versprochen, sie nie zu berühren, sondern sie ihm zu vererben, wie ihm auch dieser das gleiche gelobt hatte.
Baard trat ein paar Schritte zurück; mit zitternder Stimme sagte er: "Wenn Du die Uhr haben willst, so kannst Du sie bekommen!" "Geh, Baard!" schrie der andere; da mochte Baard nicht länger bleiben und ging. Mit Baard war das aber so zugegangen: als er hörte, daß es seinem Bruder schlecht gehe, taute sein Herz auf, aber sein Stolz hielt ihn zurück.
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