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Nachher erzählten sie sich von jener Glanzzeit des Vaters, da die alte Eli Böen selbst um ihn für ihre Tochter Birgit geworben und einen Korb bekommen hatte; sie vergegenwärtigten sich alles bis zu dem Augenblick, da Nils zusammenbrach, und sie fanden beide, Baards Schuld sei die kleinere gewesen. Aber der den Vater zum Krüppel geschlagen hatte, war eben doch er gewesen.

Es wurde als Tatsache erzählt, daß er kriegen könne, welche er wolle von den stattlichsten Bauerntöchtern im Kirchspiel; einige fügten hinzu, Eli Böen habe selbst den Freiwerber für ihre Tochter Birgit gemacht, die sich in Liebe zu ihm verzehrte.

Ein paarmal holte er tief Atem. Birgit stützte sich mit einer Hand aufs Fensterbrett; Baard hatte etwas auf dem Herzen, aber jetzt ging es noch schwerer. "Birgit", sagte er, "Du denkst heute wohl an dasselbe wie ich." Nun hörte er sie, denn sie ging von der einen Seite des Fensters zur andern und stützte sich wieder auf ihren Arm. "Na Du weißt ja, wen ich meine.

Nach langem Kampf fing er wieder an: "Heute wird sein Sohn, schmuck und gescheit, bei uns aufgenommen, und wir haben ihm unsere einzige Tochter gegeben. Was meinst Du, Birgit, wollen wir beide nicht auch heut Hochzeit halten?" Seine Stimme bebte, und er räusperte sich. Birgit, die sich bewegt hatte, legte den Kopf wieder auf den Arm, sagte aber nichts.

Ein paarmal am Tage ging er zu der Kranken hinauf; dann zog er unten auf der Treppe die Schuhe aus, legte die Mütze draußen hin und öffnete behutsam die Tür. Sowie er hereinkam, drehte Birgit sich um, als habe sie ihn nicht gesehen, saß zusammengekauert da, den Kopf in die Hände gestützt und starrte vor sich hin auf die Kranke. Die lag still und bleich und wußte nicht, was um sie her vorging.

Oben auf dem Boden waren sie ganz allein; aber Baard machte doch die Tür hinter ihnen zu und ließ sich gute Zeit dabei. Als er sich endlich umdrehte, stand Birgit am Fenster und schaute hinaus, weil sie hinein nicht sehen mochte. Baard holte eine kleine Flasche aus der Brusttasche und einen kleinen silbernen Becher. Er wollte seiner Frau einschenken.

Die Zuschauer drängten sich so dicht wie möglich zusammen, die hintersten kletterten auf Tische und Bänke, ein paar Mädchen standen höher als alle andern, und die vorderste von ihnen, die Große mit dem hellen, bräunlichschimmernden Haar und den blauen, tiefliegenden Augen unter der kräftigen Stirn und mit einem breiten Munde, der oft lächelte und sich dann immer nach einer Seite verzog, war Birgit Böen.

Es lag ein etwas in der Stimme, so daß Baard unwillkürlich stehen blieb und ebenso unwillkürlich Birgit ansehen mußte. Auch Birgit hob den Kopf; sie sah nach der Tür und begegnete Baards blassem Gesicht. "Kommst Du jetzt, Mutter?" fragte es draußen noch einmal.

Die Mädchen standen vorn, er schaute sich lange und prüfend um, und ging dann geradenwegs auf Eine im dunklen Rock zu, und das war Birgit Böen. Er streckte ihr die Hand hin und sie gab ihm beide; da lachte er, wich zurück, nahm Eine neben ihr und tanzte übermütig mit der davon. Das Blut schoß Birgit in Hals und Gesicht.

Es war Baard; er traf im Flur auf eine Frau, die gerade aus der Küche kam. Sie hatte sich schon für die Fahrt zur Kirche geschmückt, trat hoch und schlank und sicher aus der Tür und hatte es sehr eilig. Als sie Baard begegnete, blieb sie stehen, und ihr Mund verzog sich ein wenig nach der Seite. Das war Birgit, seine Frau.