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Aktualisiert: 19. Juni 2025


Leben ist hundsföttisch mehr, ich weiß. Nun ebenso schwach, so zag, ekelhaft überfein ist diese Blüte wie Zweige, gemalt von diesen Menschen, hypertrophierten Empfindungsdestillatoren des Seins. Leben ist breiter, saftiger, spritzender, Schwester: Weinernte am Rhein, Heringsfang in Holland, bürgerliches Schmausen im Elsaß . . . Dann brachen alle Apfelbäume aus.

Aber auch diese Zeit lag noch in jenem Riesenbogen, der, bürgerlichen Vorstellungen zugängig, kapitalistischen Zusammenhängen unterworfen, privat blieb. Nöte und Sorgen des Individuums lebten darin. Die bürgerliche Gesellschaft gab ihr Thema, Not und Gehalt. Ehe, Familie, bürgerliches Dasein wurden Themen, die man künstlerisch und technisch geschickt verarbeitete.

Beides hatte sie erfasst; das höchste Zeitliche fand sie im Natürlichen, und hier erinnere man sich Rousseauscher Maximen über bürgerliches Leben und Kinderzucht. Zum einfältigen Wahren wollte man in allem zurückkehren, Schnürbrust und Absatz verschwanden, der Puder zerstob, die Haare fielen in natürlichen Locken. Ihre Kinder lernten schwimmen und rennen, vielleicht auch balgen und ringen.

Denn mein bürgerliches Gewissen ist es ja, was mich in allem Künstlertum, aller Außerordentlichkeit und allem Genie etwas tief Zweideutiges, tief Anrüchiges, tief Zweifelhaftes erblicken läßt, was mich mit dieser verliebten Schwäche für das Simple, Treuherzige und Angenehm-Normale, das Ungeniale und Anständige erfüllt.

Der Anstellungsvertrag der auf Lebenszeit angestellten Beamten darf Dienstentlassung nur vorsehen wegen grober Pflichtverletzung, wegen fortgesetzter Vernachlässigung der Obliegenheiten und wegen solcher Anstände im außerdienstlichen Verhalten, welche bürgerliches Ansehen oder persönliches Vertrauen aufheben, Pensionierung nur wegen solcher Tatsachen, welche auch dem Angestellten vertragsmäßigen Anspruch auf Pensionierung geben.

Konnten sie mit der Flut von Tinte, die bei diesem Vorfall verschwendet wurde, ihn reinwaschen von jedem Fleck, der an ihm klebte? Konnten sie ihm, indem sie ihm ihr bürgerliches Recht zusprachen, eine Achtung vor der Nation verschaffen, die er längst in den Augen der Gutgesinnten verloren?

Hiervon abgesehen, muß aber jede unbefangene Erwägung zu dem Schluß führen: daß dieses Verhältnis, soweit der einzelne dem einzelnen gegenübersteht, ein rein bürgerliches Vertragsverhältnis geworden ist, in welchem Leistung und Gegenleistung völlig sich decken und keinerlei Rest zwischen sich lassen, der durch etwas anderes als durch Arbeit oder Bezahlung ausgeglichen werden müßte also seitens des Arbeiters etwa durch persönliche Dankbarkeit, Unterordnung oder Rücksichtnahme außerhalb seiner Arbeitstätigkeit.

Ohne Übergang begann sie zu erzählen: von ihrem freien Leben, von Christus und Nietzsche, als den einzigen Menschen. Denen fühle sie sich verwandt, sie müsse auch leiden für die Menschheit. Sprach weiter von ihrer Familie und schloß damit, daß ihre Mutter ein kleines, dummes, bürgerliches Mädchen sei und ihr Vater ein charakterloser Schwächling. ,,Kommen Sie mit in mein Atelier.

Der Bessere unter den Reichen genießt im Angesicht so vielen Elends seinen Luxus mit schlechtem Gewissen; Seide, Silber, Diener, Paläste sind Dinge der Eitelkeit, der Convenienz, der Sitte, sind aber weder Glück noch Genuß, wenigstens keine höheren, als ein komfortables bürgerliches Leben auch gewährt; Vielen sind sie Gewohnheit, deshalb ihre Entbehrung ein anzuerkennendes Opfer, bei weitem den Meisten sind es nur Nothwendigkeiten des Standes: man möchte ebenso gern ein wollenes als ein seidenes Kleid tragen, ebenso gern eine behagliche Stube als zehn besitzen, ebenso gern zwei Gerichte als zehn essen, ebenso gern ein tüchtiges Dienstmädchen als zwei anspruchsvolle Kammerjungfern haben, aber man meint, es ginge nicht, man wird als Sonderling zum Gespräch und Spott der Leute, man muß demüthigenden Momenten Trotz bieten, sich vertheidigen, seine Einfachheit erkämpfen, und das thut man nicht man braucht es ja nicht.

Das faule Leben, das Saufen denn trinken kann man es wirklich nicht mehr nennen gefällt ihnen. Des Nachts wird gefeiert dann bis in den Nachmittag hinein geschlafen und dann geht's von neuem los. Viele sind auch schon nach kurzer Zeit derart verdorben, daß sie für ein anständiges bürgerliches Leben gar nicht mehr zu gebrauchen sind. Auch die Mädchen untereinander sind oft widerlich.

Wort des Tages

araks

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