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Aktualisiert: 26. Juli 2025


Dem war freilich nicht so, wie sich später erwies; auch das mit dem Verhaftsbefehl war vorläufig leeres Gerücht. Das ganze Gesinde war zur Kirchweih gegangen. Die Bäuerin ließ sich auf die Wandbank nieder; Urbas wanderte mit schweren Schritten in der Stube auf und ab. Da hörte man von der Straße herein schlürfendes Gehen, dann wurde an der Haustürklinke gerüttelt.

Die Bäuerin lachte und sprach: "Nur nicht gleich so aufgebracht, so etwas kommt auch vor. Aber komm, wir wollen wieder gut Freund sein! Da, das ist der Franken für die Großmutter, und wenn ich dir noch einen Münze für dich gebe, so wird's dir auch nicht leid sein. So, jetzt lauf wieder!"

"So ist's recht", schloß die Bäuerin, "die Sache ist abgemacht. Das Beerenlesen hat jetzt ein Ende, und das Apfel- und Birnenlesen fängt an. Das ist gerade die rechte Zeit, um bei mir mit der Arbeit anzufangen. Am Montag schicken Sie mir das Kind, Käthe, und geben ihm Ihren Segen mit. Und nun auf Wiedersehen."

Am nächsten Tage war das Unglück im ganzen Kirchspiel bekannt, und alle, die alt und klug waren, eilten in die Hütte des Bauern, um gute Ratschläge zu geben. »Wer einen Wechselbalg im Hause hat, muß ihm jeden Tag mit einem derben Stecken Schläge gebensagte eine der Alten. »Warum soll man denn so übel mit ihm umgehenfragte die Bäuerin. »Freilich ist er häßlich, aber er hat doch nichts Böses getan.« »Ja, wenn man das Junge schlägt, bis das Blut fließt, dann kommt schließlich die Trollin herangesaust, wirft einem das eigne Kind zu und nimmt ihres mit.

Das war Drewes sehr zufrieden, denn in der letzten Zeit war er immer frömmer geworden. »Wieschen, kannst da auch sitzen gehenrief er, wenn die Bäuerin mit der Bibel kam; »das tut dir auch keinen Schaden, wenn du zuhörstAber meistens hatte Wieschen dies oder das zu tun, und wenn sie endlich kam, dann wurde sie umschichtig weiß und rot, wenn die Frau sie ansah, so daß die aus ihr nicht klug werden konnte, zumal das Mädchen beim Essen kein eines Mal aufsehen mochte und an jedem Bissen herumwürgte.

Von der Stunde ab war es aber um die Ruhe der Bäuerin geschehen, sie konnte den Blick ihres ehemaligen Liebhabers nicht vergessen.

Ab und zu rief eine Eule in der Wohld, oder eine Ente schnatterte an der Beeke und unter dem Dache piepten die jungen Schwalben. Die Bäuerin hatte ihren Kopf an die Schulter ihres Mannes gelegt und hatte ein Gesicht wie ein Kirchenengel. »Frieden, Friedenflüsterte sie und bekam nasse Augen. Aber so schnell vertrugen sich die hohen Herren nicht.

Es dachte: Wenn die Bäuerin nur Zeit hätte, die Beeren anzusehen, dann würde ihr schon die Lust kommen, sie zu behalten. Jetzt aber kochte es über in der Bäuerin, denn ihr Zorn hatte schon lange einen Ausweg gesucht. Daß sie ihn nicht an der trotzigen Magd ausließ, dafür mochte die Frau ihre Gründe haben.

Und je mehr sie um des Wechselbalgs willen litt und sich quälte, desto getreulicher wachte sie darüber, daß ihm nichts Böses widerfahre. Ein paar Jahre später an einem Vormittag saß die Bäuerin allein in der Stube und nähte Flicken um Flicken auf ein kleines Kinderkleid. »Ach jadachte sie, während sie so nähte, »der hat keine guten Tage, der für ein fremdes Kind sorgen muß

»Wenn ich einmal wieder ein Mensch bindachte der Junge, »dann mache ich mich auf den Weg und suche die schöne Bäuerin an dem großen Flusse auf, um ihr dafür zu danken, daß sie so gut gegen uns gewesen istDer Waldbrand Während Nils Holgersson noch mit seinem Frühstück beschäftigt war, wehte ihm plötzlich von Norden her ein schwacher Brandgeruch entgegen.

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