Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 9. Mai 2025
Auch schimmert schon Auroras Herold dort, Und seine Näh scheucht irre Geister fort Zum Totenacker; banger Seelen Heere, Am Scheideweg begraben und im Meere: Man sieht ins wurmbenagte Bett sie gehn. Aus Angst, der Tag möcht ihre Schande sehn, Verbannt vom Lichte sie ihr eigner Wille, Und ihnen dient die Nacht zur ewgen Hülle. Oberon. Doch wir sind Geister andrer Region.
Am nächsten Tag gingen wir zusammen zur Majorin; Aurora nahm ihn mit Herzlichkeit auf, und sie schmeichelte ihm durch eine gewissermaßen sachliche Hochachtung, die bei Frauen selten ist, und die hier am Platze war. Er kam nun bisweilen an Montagen und Donnerstagen, blieb aber zumeist auffallend schweigsam, trotzdem ihm Auroras Sympathie durchaus nicht verborgen blieb.
Nachdem ich das Gartentor aufgesperrt und hinter mir zugeklappt hatte, warf ich den Schlüssel über den Zaun zurück. Es war ein Uhr, als ich nach Hause kam. Auf dem Tisch lag Auroras Brief. Ich öffnete ihn nicht. Es war mir alles zum Ekel und alles rätselhaft. Ich legte mich erschöpft aufs Bett und schlief bis sieben Uhr.
Da entfernte sie sich allein. Sie ging in ihr Zimmer. Ich blieb wie versteinert auf meinem Platze, die beiden Tiere zu sehen und zu hören, war mir plötzlich das hellste Grauen. Ich fing an zu zittern und wußte nicht, woran ich denken sollte. Ich weiß nicht mehr, wieviel Zeit verflossen war, möglich eine halbe Stunde, möglich eine ganze, als ich mich entschloß, in Auroras Zimmer zu gehen.
Allein sobald im fernsten Ost die Sonne, Die allerfreunde, von Auroras Bett Den Schattenvorhang wegzuziehn beginnt, Stiehlt vor dem Licht mein finstrer Sohn sich heim Und sperrt sich einsam in sein Kämmerlein, Verschließt dem schönen Tageslicht die Fenster Und schaffet künstlich Nacht um sich herum. In schwarzes Mißgeschick wird er sich träumen, Weiß guter Rat den Grund nicht wegzuräumen.
Ich hätte ja dem Major eine zweite Waffe in die Hand drücken können, bevor ich das Haus verließ. Ich tat es nicht, weil es mir gleichgültig war. Ich erfuhr von der Verhaftung Auroras, von dem Erstaunen und dem Schrecken, den meine Tat überall erregte, und auch dieses war mir gleichgültig.
Ich hatte mir das Nachher ganz und gar nicht vorgestellt, aber daß ich mich nun gemütsruhig entfernte, um zu warten, bis am Morgen die Untat, als von einem Unbekannten verübt, entdeckt wurde, das ging nicht an. Ich fühlte, daß ich sterben müsse, und es entstand in mir der Wunsch, daß Aurora mit mir sterben möge. Wie ward mir aber, als ich Auroras Zimmer leer fand und ihr Bett unberührt!
Ich verzieh ihm alles, was er über Aurora Westermark geäußert hatte, noch mehr, ich empfand das Bedürfnis, ihn mit der wunderbaren Frau näher bekannt zu machen, und ich war überzeugt, daß er sie mit andern Augen ansehen würde. Das Vorhaben war leicht, als Freund Auroras durfte ich es wagen, ihn einfach zu einem ihrer Empfangsnachmittage mitzunehmen.
Ich gewahrte ihn nur wie durch Schleier, jede seiner Bewegungen erregte mir Ekel, bei jedem seiner Worte zuckte ich zusammen; meine Stimme klang heiser, und wer weiß, wozu es gekommen wäre, wenn ich nicht Auroras Blick wie einen geisterhaften Bann beständig auf mir ruhen gefühlt hätte.
Gleichwohl quälte mich Auroras Verhalten. Wenn wir eine Zeitlang ernst über das Vorhaben gesprochen hatten, klatschte sie plötzlich in die Hände und lachte, als ob es sich um ein Märchen handle, an dem zu sinnen angenehm war, das aber niemals in Erfüllung gehen könne. Dergleichen regte mich ungemein auf.
Wort des Tages
Andere suchen