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Aktualisiert: 27. Juni 2025
Arnold konnte nicht anders, er mußte seinen Blick in denjenigen Borromeos tauchen; er versuchte nicht einmal, ihn abzuwenden. Und nicht vergaß er diesen Blick, der durch Traum, Schlaf und Wachen seine gleiche Gewalt behielt. Jetzt erst nahm er wahr, daß Borromeo alles wußte.
Der östliche Himmel kam ins Glühen. Mit einem seltsam kühlen und heiteren Lächeln setzte Arnold seinen Weg fort. Er verfolgte gespannt das Auseinanderfließen der flammenden Cirruswölkchen und wie der Himmel mit jeder Minute klarer und strahlender wurde, als hätte ihn eine verborgene Quelle mit Bläue übergossen. Die Luft war frisch und dünstelos.
Eine schöne Geschichte, dachte er und runzelte die Stirn. »Nein, ich kann nicht, ich kann nicht,« stöhnte Natalie, schlug die Hand vor das Gesicht und schielte durch die gespreizten Finger nach Arnold. »Also was ist denn los?« fuhr Arnold ärgerlich heraus. »Ich kann nicht,« wiederholte Natalie mit herzbrechendem Ton, fuhr aber sogleich fort: »Es handelt sich um eine Bürgschaft, lieber Freund.
Sie sind abergläubisch und ängstigen sich vor dem guten Herrn wie vor dem Teufel.« Arnold ging wieder in den Flur zurück. Er trat an die Türe von Borromeos Zimmer und legte die Hand auf die Klinke. Er wagte nicht einzutreten, ihm schwindelte. Unsicheren Schrittes ging er auf den Hof und sah vom Zaun aus gegen die Fenster. Dann eilte er in den Park. Er atmete schwer.
Und wenn es schon einen Richter findet, findet es dann auch Gerechtigkeit?« »Das ist mir zu dumm, was Sie da schwätzen, Sie wollen mich wohl zum Narren halten,« erwiderte Arnold, erhob sich mit blitzenden Augen und schob den Tisch mit dem Oberschenkel von der Bank weg. Der Hund fuhr aus dem Schlaf empor und bellte wütend.
Und wenn ich keine Nacht mehr schließ ein Auge, kann ich mir helfen, lieber Herr?« Er ging auf und ab. Arnold verfolgte ihn mit den Blicken. Er begriff nicht, begriff nichts. Diese Verzweiflung schien ihm unverständlich. »Papa,« rief jetzt der älteste Knabe mit finsterer Entschlossenheit, »hör auf zu reden, bitt dich, vor dem Christen.«
Heute war es, als schlösse sie sich stärker als seit vielen Jahren an das Leben an, als sei die Luft um sie her verdünnt und sie vermöchte weit hinter sich in einem wunderbaren Kranz von Ursache und Wirkung den Lauf ihrer Tage zu verfolgen. Deshalb strahlten ihre Züge plötzlich Güte aus, und Arnold schien sich aufgefordert zu reden. Aber was sollte er sagen?
Ich weiß nicht.« Specht fühlte sich beleidigt, daß Arnold einer so fernen Angelegenheit mehr entgegenbrachte als seiner, Maxim Spechts, persönlich nahen. »Wer, glauben Sie denn, daß hier befehlen wird?« fragte er ironisch. »Das Gericht, denk ich,« entgegnete Arnold und wandte sich dem Lehrer völlig zu.
Er schritt zu den Pferden, patschte den Tieren auf die Lenden, und die Eitelkeit eines Knaben zeigte sich auf seinem Gesicht. Arnold verfolgte das Gebaren Hyrtls mit großen Augen. Er empfand plötzlich Neugier, den Mann von innen zu sehen, oder doch ohne Kleider, vielleicht schlafend, jedenfalls aber wenn er sich allein glaubte. »Wie kommen Sie eigentlich zu Osterburgs?« fragte Hyrtl.
»Sie sind ja ein Psycholog«, erwiderte er. »Aber das ist eigentlich nicht die rechte Art. Ich meine, diese Art, ein Urteil zu bilden und einen Menschen für alle Zeiten abzufertigen. Nein, das ist nicht gut.« Arnold wollte etwas entgegnen, doch es läutete draußen, und darnach kam der Diener und meldete Herrn Hyrtl. Arnold und Hanka sahen einander an. Mit steifen Schrittchen trat Hyrtl ein.
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