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Aktualisiert: 10. Mai 2025
"So blieb es", fuhr der Franziskaner ruhig fort, "bis Don Giulio nach dem unglücklichen Briefe Mirabilis von einem verderblichen Fieber aufs Lager gestreckt wurde. Wie war es möglich, die Eines Gewordenen im Sterben zu trennen!... Er genas unter Donna Angelas Pflege.
Und wenn sie ihm klagte, sie könne Gott nicht lieben, sagte er ihr, der Anfang der Werbung gebühre dem Manne, und sie müsse in Geduld und Almosen ausharren, bis Gottes Liebe um sie freie. Im vertrauten Umgange mit dem Franziskaner ließ es sich die Herzogin nicht entgehen, ihn auch über Angelas Herz zu beraten.
"Auch ist es gut für ihn und mich", fuhr er fort, "wenn ich dem Bruder Kardinal eine Weile aus den Augen komme. Er liebte mich einst, und jetzt beginnt er mich zu hassen auf eine unmenschliche Weise. Urteile selbst! Neulich hält er mich fest und raunt mir mit drohender Stimme ins Ohr: 'Julius, ich verbiete dir das Antlitz Angelas! Ich verbiete dir ihre Augen! Ich verbiete dir ihren Atem!
Wie es übrigens auch mit ihm sei, er hat Angelas Gunst gewonnen, sie die seinige, zu Makariens größter Zufriedenheit: denn sie hatte längst gewünscht, das edle Mädchen verheiratet zu sehen.
Ebendieser Kardinal Ippolito, der Staatsmann, die hagere Gestalt im Purpur, die gleichfalls zur Freite nach Rom gekommen und jetzt noch dort war, um mit dem Papste die Übergabe der Ländermitgift zu regeln, hatte sich viel und herablassend mit Angela beschäftigt, sie ermutigend, Ferrara mit ihrer Gegenwart zu verschönern. Eine bange Angst bemächtigte sich Angelas.
Die Ferraresen teilten vollständig Angelas Gefühl und Urteil über das verwerfliche und gefährliche Treiben des Fürstensohnes, das Bedauern seiner Entwertung und ihr Leid um ihn, den sie liebten um seiner Schönheit und Anmut willen. Rings erhob sich ein Gemurmel und Echo: "Schade! Sie hat recht! Es ist wahr! Schade um ihn!"
Dann verabredete er mit ihr noch leise, unter welchen Worten verborgen sie ihm durch den Haushofmeister das Ergebnis ihrer Unterredung mit Strozzi melden sollte. Diese fand in einem kleinen Rundzimmer unter den drei Flämmchen einer schwebenden Ampel in Gegenwart Angelas statt und war kurz und stürmisch.
"Kardinal", sagte sie, "wenn Ihr unter der andern uns bald Verlassenden diese hier versteht, so wisset, ich trachte danach, daß sie von uns scheide. Ihr Alter ruft der Vermählung, und hier weiß ich für sie keinen Gemahl, während Graf Contrario, den Ihr kennt und der sie heimzuführen begehrt, alle Eigenschaften besitzt, die ich als die Schützerin Angelas von ihrem Manne fordern darf.
Zuweilen stammelte er dieses Ziel verfolgende, irre Worte, unheimlich gemischt mit dem Lobliede der Gewaltherrschaft. Dann aber sah er plötzlich auf dem Munde Lukrezias ein Lächeln zucken, bitter wie der Tod. Er sah die ernsten und tieftraurigen Augen Angelas unter richtenden Brauen auf sich geheftet.
So war es denn Wahrheit, was er für eine schauerliche Verzierung und phantastische Lüge Don Ferrantes gehalten, sooft ihm der Bruder die Ereignisse jenes Abends im Boskette des gefesselten Amors erzählte!... Der Kardinal hatte das Lob Angelas an ihm gerächt! Aber wo war die Schuld, die das Mädchen erdrückte?
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