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Aktualisiert: 28. Juni 2025
In einer Bambusrolle hatte er seinen Pass und das Zeugnis seines guten Betragens. In einem Köcher, den er an einem ledernen Riemen trug, schien unaufhörlich etwas Gewichtiges gegen seine Schulter zu schlagen, aber er fühlte es gern ... ich glaube es schon, darin waren doch dreissig Spanische Dollars, genug also, um drei Büffel zu kaufen. Was Adinda wohl sagen würde! Und das war noch nicht alles.
Nun riss Saïdjah einen Streifen von seinem blauen Kopftuch, das sehr verschlissen war, und er gab das Stückchen Leinwand Adinda, damit sie es als Pfand bewahre. Und darauf verliess er sie und Badur. Er lief viele Tage hindurch.
Er hatte die Melatti in der Hand und drückte sie gar manches Mal gegen die Brust. Er war seit drei Tagen viel älter geworden und begriff nicht mehr, wie er früher so ruhig gelebt hatte, wo doch Adinda ihm so nahe war und er sie sehen konnte, so oft und so lange er begehrte. Denn nun würde er nicht so ruhig sein, wenn er erwarten könnte, dass sie da stracks vor ihm stehen werde.
Er fühlte Unlust in seinen Knieen, und war es auch nicht Mutlosigkeit, was ihn da überfiel, so doch eine Wehmut, die nicht fern ist von Mutlosigkeit. Er dachte daran, zurückzukehren; doch was sollte dann Adinda von so geringer Beherztheit sagen? Also schritt er rüstiger zu, wenn auch nicht so schnell wie am ersten Tage.
Denn eines Nachts, als der Mond heller leuchtete, stand er vom Baleh-baleh auf, verliess leise das Haus und suchte nach der Stelle, wo Adinda gewohnt hatte. Es war nicht leicht, sie zu finden, weil so viele Häuser eingestürzt waren.
Den folgenden Tag gegen Abend, als es kühl wurde, dankte er seinem Gastherrn sehr und ging weiter. Sobald es ganz dunkel war, sodass niemand mehr es sehen mochte, brachte er das Blatt zum Vorschein, worin er die Melatti bewahrte, die Adinda ihm unter dem Ketapanbaum gegeben hatte. Denn er war betrübt geworden, weil er sie nun so lange Zeit nicht sehen würde.
Und auch fragte er sich, wer nun wohl in seines Vaters Hause wohnen werde? Und seine Jugend trat ihm vor den Geist, und seine Mutter, und wie der Büffel ihn vor dem Tiger rettete; und er bedachte, was doch wohl aus Adinda geworden sein möchte, wenn der Büffel minder treu gewesen wäre.
Jawohl, das war der Fleck, wo er zuerst Adinda anders angesehen hatte als seine übrigen Spielgenossen, weil sie sich da zuerst geweigert hatte, an einem Spiel teilzunehmen, das sie doch noch kurz zuvor mit allen Kindern Knaben und Mädchen mitgespielt hatte. Da hatte sie ihm die Melatti gegeben. Er setzte sich an den Fuss des Baumes nieder und schaute zu den Sternen auf.
Was ist nun, wenn ich in Batavia sterbe, ohne sie um Vergebung für so grosse Grobheit gebeten zu haben? Ist es nicht, als wenn ich ein schlechter Mensch sei, der ein Mädchen mit Schimpfworten bewirft? Und wird nicht in Badur, wenn man hört, dass ich in fremdem Lande gestorben bin, ein jeder sagen: es ist gut, dass Saïdjah starb, denn er hat einen grossen Mund gehabt gegen Adinda?«
Das war die Musik, die so herrlich in seinen Ohren wiederklang und die ihn hinderte, auf all das Neue zu hören, das man ihm auf seinem Wege erzählte. Endlich sah er den Ketapan. Oder vielmehr, er sah einen dunklen Fleck, der viele Sterne vor seinem Auge verdeckte. Das musste der Djatiwald sein, in der Nähe des Baumes, bei dem er Adinda wiedersehen sollte, am folgenden Tage nach Sonnenaufgang.
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