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Neben ihm liegt Martin der Wirthssohn, das Gespenst des früheren Schlosserlehrlings mit verzweiflungvoller Resignation lächelnd, wenn er zu fühlen vermeint, wie der Tod langsam zu seinem Herzen steige.

"Der Spaniol ist eben ein G'studirter, der alle Schulen durchgemacht und alle Bücher verlesen hat, aber ich, was bin ich? Wer hat mich etwas lernen lassen? Du, Martin, hast gut reden, bist ein Wirthssohn, der brave Eltern hat, hast eine Stadtschule, Sonntagsschule, Gewerbsschule und weiß Gott was besuchen und mit gescheidten Leuten umgehen dürfen.

Im Vorarreste traf er zwei alte Freunde, nämlich den Spaniolen, der seiner Wuth ob dem alten Betrug gleichmüthiges Gelächter entgegensetzte und Martin den Wirthssohn, den ehemaligen Schlosserlehrling, welchem eine Tödtung im Affect eine 15jährige Freiheitsstrafe eingetragen.

Das Murmelthier schnarcht seinen kellertiefen Grundbaß, der Seeräuber versucht von Zeit zu Zeit mit einem ohrenzerreißenden Tenor einzufallen, der Exfourier flucht zuweilen leise zuweilen laut über die Störenfriede, welche ihn nicht einmal an seine Braune denken, geschweige einschlafen lassen, der Wirthssohn beneidet die tiefen, schweren Athemzüge einiger genesenden Nachbarn und wälzt sich ruhelos im Bette hin und her, die Auszehrenden hüsteln und ächzen, ein Fieberkranker phantasirt von einem Amtmanne mit krummer Nase und scharfen Klauen, der Patrik vom Hotzenwald droht von Zeit zu Zeit am Husten zu ersticken, der glückselige Donatle lacht im Traume laut auf, der brave unermüdliche Krankenwärter spazirt auf Socken aus und ein, denn in der nächsten Stube liegt Einer, dessen Laufpaß in die ewige Heimath beinahe unterschrieben ist und zum Ganzen gibt der Pendel der Schwarzwälderuhr den schwerfälligen, melancholischen Takt.

Die Kinder wuchsen und gediehen, daß es eine Lust war anzusehen; Brot gab es im Hause zur Genüge, auch zuweilen dünne Zukost, doch am meisten wurden Eltern und Kinder offenbar durch das Brunnenwasser gestärkt. Die älteste Tochter wurde dann an einen wohlhabenden Wirthssohn verheirathet.

"Wann, o wann hört der Lärm und Gestank dieser Marterhöhle für mich auf!" flüstert Martin der Wirthssohn leise vor sich hin und läßt einen tiefen Seufzer fahren, während die Augen trostlos durch die vergitterten Scheiben in die sternenleere, schwarze, traurige Regennacht hinausstarren.

Das gelang ihm auch endlich nach einiger Anstrengung, und nachdem ihm ein junger Mensch von Kellner oder Wirthssohn, der die Teller herumtrug, als ob er es nur gewissermaßen aus Gefälligkeit oder zu seinem eigenen Vergnügen thue, einen sehr guten Rinderbraten und sehr schlechten Rothwein gebracht hatte, drückte sich der kleine Mann damit in eine Ecke, zwischen ein paar politisirende bairische Staatsbürger hinein und hörte geduldig ihre über ihn hinüber gewechselte Meinung der neuesten Verhältnisse, das Für und Wider des gerade ausgebrochenen russischen Kriegs, wie ihre Urtheile über das vaterländische Ministerium mit an.