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Er merkte, wie verstört ich war, und sprach mich daraufhin an; schon das wirkte als etwas Ungewöhnliches auf mich, und als mir der strenge und zurückhaltende Mann mit freundlichen Worten zu verstehen gab, daß er mir glaubte, kam ich darüber weg. Das Erlebnis gilt mir heute noch als Beweis dafür, wie schwer sich Unverständnis und Übelwollen an der Jugend versündigen können.

Man lachte sehr über ihre Antwort, und Franz lachte mit, obwohl er sich ein wenig über das Unverständnis der alten Frau ärgerte. Da hörte er sich plötzlich von links her angesprochen: Kennen Sie mich denn wirklich nicht mehr, Herr Felder? Er sah seine Nachbarin überrascht an. Schon als er sich setzte, war sie ihm aufgefallen, und er hatte gedacht, wer sie wohl sei.

Vergleichen wir damit Goethes Erlkönig, der nicht einen reflektierenden Gedanken enthält, aber den Hergang so plastisch malt, daß wir ihn mit erleben, oder seine prachtvollste Ballade, Die Braut von Korinth, woraus uns der vernichtende Gegensatz des Heidentums gegenüber dem Christentum deutlich entgegentritthier steht ein Fragezeichen, »so sehen wir ein, daß Goethe mehr ein Dichter und Schiller mehr ein Prediger istAn einer andren Stelle sage ich über den Meistersang, den mein Lehrer sehr schätzte: »Er war trocken und langweilig und zeigte deutlich den Gegensatz des braven, aber engherzigen Handwerkertums gegenüber der ritterlichen Bildung der Minnesänger«; und über Luther, für den mein Lehrer mich trotz aller Mühe nicht erwärmen konnte, heißt es: »Er hat das große Verdienst, die Macht des Papsttums gebrochen zu haben, aber seine Roheit, sein Unverständnis für die Kunst hat seiner Kirche den Charakter des Gewöhnlichen und Nüchtern-Häßlichen aufgeprägt«, daneben steht: »Der Kölner Dom?« »Dürer?« »BachIn den zahlreichen historischen Aufsätzen schwelgte ich förmlich im »Tyrannenhaß«. In einer Arbeit von nicht weniger als vierundsechzig Seiten, die die politischen Umwälzungen in Europa vom Dreißigjährigen Krieg bis zur französischen Revolution zum Gegenstand hatte, suchte ich nachzuweisen, »wohin ungerechte Regierung, Volksbedrückung, Verachtung alles Göttlichen führt ... Schlechte, nur auf ihr Vergnügen bedachte Fürsten, eine verdorbene Aristokratie, ein armes, durch übertriebene Aufklärungsschriften irregeleitetes Volk standen sich gegenüber.

Hatte er bei seiner Anklage gegen die Leiter des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins wegen Vergehens gegen das preußische Vereinsgesetz März 1875 den Antrag auf dessen Unterdrückung mit den Worten begründet: „Zerstören wir die sozialistische Organisation, und es existiert keine sozialistische Partei mehr“, Worte, die sein ganzes Unverständnis der Bewegung bewiesen, so sah er sich jetzt zu weiteren ähnlichen Maßregeln veranlaßt.

Das Laster scheint eine Höhle voll Unrat und Unverständnis zu sein, aber aus dem Laster hervortreten, mit Reue in der Seele, ist schöner als niemals sündigen. Sind denn nicht vielfach die Fehler der Anlaß zu den Entzückungen und Rührungen? Wie willkommen ist dem alten Vater der verlorene Sohn; wie herrlich, wie herrlich ist es, Gnade und Erbarmen zu finden.