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Noch an demselben Abend ging die Sennenmutter hinüber zu der Frau des Hälmli-Sepp, die mit ihren drei Buben und Lisi vor dem Haus stand und gerne verstehen wollte, was ihre Kinder alle auf einmal erzählten. Die Sennin hörte, daß von Franz Anton die Rede war, dessen Unfall der Melker berichtet hatte.

Denn sie wußten wohl, wie gut der Franz Anton war, und was es in der Sennhütte für gute Dinge gab. Da half aber alles Schreien und Bitten nichts. Die Sennin sagte ganz ruhig, sie bleibe beim This, und sie kenne ihn schon, er habe mehr Herz und Verstand als mancher, der ihn den dummen This nenne.

Ich? O mein', ich bin gleich nur so ein Schulmeisterle aus Innsbruck und mach' eine Spritztour!“ „So? Na, dann behalt' nur den Sechser, die Milch kostet nix!“ „Auch recht! Ich dank' halt recht schön! Unser einer muß die Kreuzer zusammenhalten, auf daß ein Gulden d'raus wird!“ Die Sennin schien sich zu beruhigen, das anfängliche Mißtrauen wich, das Schulmeisterle ist nicht verdächtig.

Niemand zu Hause, doch steht die Thüre offen; Ehrenstraßer suchte die Umgebung ab, und erblickte denn auch bald die Sennerin, die mit schwerem Grasbündel auf dem Kopf von der Bergmahd zurückkam. Entgegen sonstigem Almbrauch fiel die Begrüßung des Bergsteigers seitens der derbknochigen Sennin Ursula frostig aus, und die Frage nach dem Begehr klang eher abwehrend denn einladend. „Ich hun koanen!“

Daß die Untersuchung nun bei der Ursula beginnen muß, war klar, doch wenig angenehm, denn es wird der Richter gezwungen sein, einen beschwerlichen Aufstieg zur Urfahrnalm, wo die Ursula als Sennin thätig ist, zu machen. Dazu ist es aber für den heutigen Tag zu spät, man muß daher im Dörflein übernachten.

Dann verließ die Sennin die Leute, die ihr alle ganz stumm und verblüfft nachschauten, und jedes der Kinder dachte bei sich: Wenn ich doch nur der This wäre, der wird's gut haben, wie ein König wird er da oben in seiner Sennhütte leben. Wo aber von dem Tag an der This sich sehen ließ, liefen ihm die Buben alle nach, und jeder wollte sein bester Freund sein.

Der Richter spürte augenblicklich, daß sich die Kronen etwas fettig angriffen und sah den matten Schimmer; es sind also wirklich Falsifikate. In größter Harmlosigkeit vollzog Ehrenstraßer das Tauschgeschäft, bei welchem die Sennin eine Sicherheit bekundete, die darauf schließen läßt, daß Urschi das Verbreiten von Falsifikaten schon längere Zeit hindurch übte.

Die Geldmünze, welche der Richter sogleich auf den Tisch legte, ignorierte Urschi, weshalb Ehrenstraßer möglichst harmlos sagte. „Brauchst keine Angst zu haben, mein Geld ischt echt!“ Jäh wendete sich die Sennin nach dem Sprecher um und warf ihm einen stahlharten Blick zu. „Bischt vielleicht schon ausgeschmiert worden mit falschem Geld, weil du so grimmig schaust?“ „Wer seid 's

Gleich gestern hab' ich ein solches Stückl erwischt und hinterdrein war es falsch.“ „Wo denn? Decht net in unserem Dörfl unten?“ „Na, na! Ischt merkwürdig: überall heißt es, das neue Geld ischt falsch und grad daherinnen hört man davon nix!“ Ein spöttischer Zug huschte über die scharfgeschnittenen Lippen der starkknochigen Sennin. „Kennst du 'leicht selles Geld gut auseinander?“

Daß die Sennin ihre Kronen in der Tischlade ohne besondere Verwahrung liegen hatte, erschien verdächtig. Ehrenstraßer beobachtete die Person sehr scharf, als sie vermied, die Geldstücke irgendwie auf dem Ahorntisch klingen zu lassen, und selbe ihm in die Hand geben wollte.