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Was mir meine selige Mutter, die schöne Laurenburger Els, in dem Häuslein meines seligen Großvaters, des Voglers Kilian, auf der Hirzentreu von sich und dem lieben Großvater erzählt hat

Da die Messe zu Ende war, fragte ich meine Mutter wieder nach dem steinernen Bilde mit den Worten: "Mutter, was macht denn der alte Laurenburger da?" Aber sie antwortete nicht, und sah mit nassen Augen den knienden Ritter an, dem ich das Kränzlein aufgesetzet.

Es war aber dem Laurenburger auch seine erste Hausfrau mitsamt dem Kindlein in dem Kindelbett gestorben; deren gedachte er mit vieler Liebe. Unter solchem Gespräch stand ich zwischen meines Vaters Knien, und Georg neben dem Laurenburger, und spiegelten uns in dessen blankem Brustharnisch, und lachten, weil es, hohl geschliffen, unsre Gesichter auf mancherlei Weise verstellte.

Da lachte der Abt und sprach: "Lieber Hans, wenn die schöne Laurenburger Els mit in den Zellen wohnen dürfte, möchte wohl das kleine Klosterpförtlein zu enge werden, so viele sollten den heiligen Orden suchen; aber das geht nicht, denn der Herr spricht, wir sollen das Kreuz auf uns nehmen, alles verlassen und ihm nachfolgen; und doch wohnet eine Mutter mit uns in unsern Zellen, die ist noch viel lieblicher und milder als die deine."

Da hob ich an: Chronika des fahrenden Schülers Johannes Laurenburger, von Polsnich an der Lahn Dieses Buch ist mir wert und lieb; Wer es mir stiehlt, der ist ein Dieb. Ich bin geboren am 20. Mai 1318 zu Polsnich an der Lahn; das ist ein Hof, der gehört zum Kloster Arnstein, darin ich getauft wurde Johannes.

Meine Mutter selig wohnte in einem kleinen Häuslein vor dem Hof, und nannte man sie die schöne Laurenburger Els; mein Vater aber, den ich nie gesehen, war der Ritter von der Laurenburg, die dem Kloster Arnstein gegenüber an der Lahn liegt.

Da sprach ihm der Laurenburger ehrlich zu und getröstete ihn, so gut er es vermochte, setzte sich auch zu ihm auf die Bank und erzählte ihm von des Nassauers Gunsten zu ihm, und sprachen sie mancherlei, nicht als ein Ritter zu einem Knecht, sondern als gute Nachbarn und Freunde, denn das Unglück machet Gesellen.

Wir fanden aber meinen Vater mit dem Laurenburger Knecht vor der Türe sitzen in stillem Gespräch, und als dieser seinen Herrn herankommen sah, der mich auf dem Arm den steilen Pfad herauf trug, stand er auf und trat beiseite; mein Vater aber lief mir entgegen, nahm mich von des Ritters Armen und herzte mich unter Tränen.

Ich trat mit Scheu hinein; denn die wenigen Strahlen, welche durch die verschlossenen Fensterladen fielen, zeigten mir allerlei große Vögel an den Wänden in unbestimmtem Lichte. Meine Mutter aber stieß sogleich einen Fensterladen auf, und da sah man nach der andern Seite des Lahntals, wo das alte Laurenburger Schloß aus schwarzem Bergwald hervorragte.

Als ich sie nochmals fragte, sagte sie: "Der alte Laurenburger tut, was ich dir gestern abend tat, da ich dich im Bette mit dem heiligen Kreuze bezeichnete." Da fragte ich sie weiter: "Will denn der alte Laurenburger auch schlafen gehn?" Und sie sprach: "Ja, er will schlafen gehn in die ewige Ruhe." Ich aber fragte weiter: "Will denn der kniende Ritter auch schlafen gehn?"