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Die Konsulin Buddenbrook, geborene Stüwing, die Witwe Onkel Gottholds, war tot. Auch ihr, die ehemals die Ursache so heftigen Zwists in der Familie gewesen war, hatte der Tod seine sühnende und verklärende Krone aufgesetzt, und ihre drei Töchter, Friederike, Henriette und Pfiffi, fühlten nun das Recht, den Kondolationen ihrer Verwandten eine beleidigte Miene entgegenzusetzen, als wollten sie sagen: »Da seht, eure Verfolgungen haben sie in die Grube gebracht!« ... Obgleich die Konsulin steinalt geworden war

Hagenströms!... Diese Namen, die Tony, wenn sie gereizt ward, wie ebenso viele kleine Trompetenstöße des Abscheus mit etwas emporgezogenen Schultern in die Luft hinein verlauten ließ, klangen den Töchtern Onkel Gottholds recht angenehm in die Ohren.

Nach einem Schweigen sagte er nachdrücklich: »Es ist nichts geändert worden, bis zum Schlusse, JohannUnd sofort ließ der Konsul seine Hand fahren, ja, er trat sogar eine Stufe zurück, und während seine runden, tiefliegenden Augen klar wurden, sagte er: »NichtsGottholds Brauen wanderten wieder unter die Hutkrempe hinauf, und seine Augen richteten sich mit Anstrengung auf den Bruder.

Er hatte Gottholds bis zum Schluß nicht Erwähnung getan, und auf die schriftliche Aufforderung des Konsuls, am Sterbebette des Vaters zu erscheinen, hatte der älteste Sohn mit Schweigen geantwortet.

Konsul Buddenbrook zog die Ledermappe zu sich heran, um dies oder jenes der übrigen Papiere herauszugreifen und zu überlesen. Da waren uralte, gelbe, zerrissene Briefe, welche sorgende Mütter an ihre in der Fremde arbeitenden Söhne geschrieben hatten, und die vom Empfänger mit der Bemerkung versehen waren: »Wohl empfangen und den Inhalt beherzigtDa waren Bürgerbriefe mit Wappen und Siegel der freien und Hansestadt, Policen, Gratulationspoeme und Patenbriefe. Da waren diese rührenden Geschäftsbriefe, die etwa der Sohn an den Vater und Kompagnon aus Stockholm oder Amsterdam geschrieben, die mit einer Beruhigung in betreff des ziemlich gesicherten Weizens die dringende Bitte verbanden, =sogleich= Frau und Kinder zu grüßen ... Da war ein besonderes Tagebuch des Konsuls über seine Reise durch England und Brabant, ein Heft, auf dessen Umschlag ein Kupfer das Edinburger Schloß mit dem Graßmarkte darstellte. Da waren als traurige Dokumente die bösen Briefe Gottholds an seinen Vater und schließlich, als heiterer Abschluß, das letzte Festgedicht Jean Jacques Hoffstedes

Was die drei Damen Buddenbrook, die Töchter Onkel Gottholds, betraf, so waren ihre Mienen pikiert und voll Kritik, wie gewöhnlich. Friederike und Henriette, die älteren, waren mit den Jahren immer hagerer und spitziger geworden, während Pfiffi, die dreiundfünfzigjährige jüngste, allzu klein und beleibt erschien

»Kurz und gut: Mein seliger Vater hat seinerzeit, vor meiner Schwester Heirat, rund und nett 900000 Mark Kurant besessen, abgesehen, wie sich versteht, von dem Grundbesitz und dem Werte der Firma. 80000 sind als Mitgift nach Frankfurt und 100000 bei Gottholds Etablierung abgegangen: macht 720000.