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Sage, Lisette, hast du unsre Männerchen schon einmal gegeneinander gehalten? Was dünkt dich? Juliane macht ihren armen Theophan herunter, als wenn er ein kleines Ungeheuer wäre. Juliane. Unartige Schwester! Wann habe ich dieses getan? Mußt du aus einer flüchtigen Anmerkung, die du mir gar nicht hättest aufmutzen sollen, solche Folgen ziehen? Henriette.

Mein Vater führte sein Leben weiter, ungestümer noch, als ob ihn der Ehekampf erregt hätte, aber eines war, das ihn sogar der Frau verpflichtete: Henriette.

»Sag einmal, Knulp, bist du nicht ein wenig undankbar? Ich muß lachen, wie vergeßlich du geworden bist! Wir haben uns an die Zeit erinnert, wo du der Tanzbodenkönig warst, und an deine Henriette, und du hast zugeben müssen: es war gut und schön, es hat wohlgetan und einen Sinn gehabt. Und wenn du so an die Henriette denkst, mein Lieber, mit was für Gefühlen willst du dann gar an Lisabeth denken?

Tag für Tag also, seit zwölf Jahren, hatte mein Vater eine paradiesische Stunde in dem kleinen Gemach, das nur für ihn und Henriette war, und welches gemütlich und heimlich auszustatten er nicht müde wurde.

Mit einem kindlichen, fast mädchenhaften Lachen ergriff sie das Glas und sagte, indem ihre Augen tief und warm strahlten: Mein unsterblicher Hilperich soll leben. Wer sie und Henriette zusammen sah, den mochten wohl sonderbare Gedanken über Jugend und Alter gefangen nehmen. Mein Vater wurde immer aufgeräumter.

Henriette. Ja, Lisette, laß uns doch hören, was das für eine schwesterliche Ermahnung ist, die sie mir erteilen will. Juliane. Ich dir eine Ermahnung? Henriette. Mich deucht, du sprachst davon. Juliane. Ich würde sehr übel tun, wenn ich dir das geringste sagen wollte. Henriette. Oh! ich bitte Juliane. Laß mich! Henriette. Die Ermahnung, Schwesterchen! Juliane. Du verdienst sie nicht. Henriette.

Oh! schämen Sie sich, daß ich Sie zu einer Zeit suchen muß, da Sie mich suchen sollten. Sie spielen den Ehemann zu zeitig. Doch getrost! vielleicht spielen Sie dafür den Verliebten alsdann, wann ihn andre nicht mehr spielen. Adrast. Erlauben Sie, Mademoiselle; ich habe nur noch etwas Nötiges außer dem Hause zu besorgen. Henriette. Was können Sie jetzt Nötigers zu tun haben, als um mich zu sein?

Theophan. Ich will es überlegen. Lisette. Sie sind freilich eine weit bessere Art von Mannspersonen, und ich halte Sie für allzu vorsichtig, als daß Sie Ihr Herz so überladen sollten. Aber wissen Sie wohl, was ich für einen Einfall habe, wie wir gleichwohl hinter die Wahrheit mit dem Herrn Adrast und der Mamsell Juliane kommen wollen? Theophan. Nun? Henriette.

Nun sagen Sie mir beide, ist der Anschlag nicht gut? Wo ich nicht gehe, so wird sie noch machen, daß ich mich werde erklären müssen. Der Anschlag ist so schlimm nicht; aber Lisette. Sie sollen sich ja nur stellen. Theophan. Das Stellen eben ist es, was mir dabei nicht gefällt. Lisette. Und Sie, Mamsell? Henriette. Ich bin auch keine Liebhaberin vom Stellen. Lisette.

Und wie meint Lisette denn, daß man sich rächen könne? Lisette. Sie wollen sich also doch rächen? Theophan. Vielleicht. Lisette. Und Sie sich auch, Mamsell? Henriette. Vielleicht. Lisette. Gut! das sind zwei Vielleicht, womit sich etwas anfangen läßt. Theophan. Aber es ist noch sehr ungewiß, ob Juliane den Adrast wiederliebt; und wenn dieses nicht ist, so würde ich zu zeitig auf Rache denken.