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Die musikalische Formung vor allem: das Ausströmen des Gefühles durch die monodramatische Gesangsarie, das gleichzeitige Ineinanderweben der Stimmen im Ensemble, die vielgliedrigen, lediglich aus Kontrast- und Steigerungswirkung des musikalischen Ausdruckes entwickelten Finalebauten dies alles zusammen ergab eine Kunst, der gegenüber jede rationalistische Forderung zum Spott werden mußte.

Eine ganze Jugend sucht gerecht zu werden der Forderung. Was kommen wird, ist der Kampf der Kraft mit der Forderung. Denn daß Kunstwerke entstanden, war nie allein Folge der Idee. Sie ist nur die Sehnsucht nach Vollkommenerem, die in die Menschen schlägt. Zur Formung gehört die Kraft. Die Generation wird sie besitzen oder nicht. Das liegt nach vorwärts und entzieht sich unserem Hirn.

Dieses Ineinanderwirken von zwei ethischen Komplexen, ihre Zweiheit im Formen und ihre Einheit in der Formung, ist der Inhalt der Ironie, der normativen Gesinnung des Romans, die durch die Struktur ihrer Gegebenheit zur größten Kompliziertheit verurteilt ist.

Melodie im Sinne der großen klassischen Kunst, wie sie am reinsten bei Mozart, vorbereitend bei Haydn, abschließend bei Beethoven und Schubert erklingt, ist das musikalische Symbol der freien Persönlichkeit, die künstlerische Formung höchsten Individualitätsbewußtseins. Man kann die Gesetze. ihres Baues durchforschen, man kann sie stilistisch kopieren.

Die Kunst ist im Verhältnis zum Leben immer ein Trotzdem; das Formschaffen ist die tiefste Bestätigung des Daseins der Dissonanz, die zu denken ist. Aber in jeder anderen Form, aus jetzt schon selbstverständlichen Gründen auch in der Epopöe, ist diese Bejahung etwas der Formung Vorangehendes, während sie für den Roman die Form selbst ist. Darum ist hier das Verhältnis von Ethik und

Der Romantik fehlt diese Fähigheit eigenschöpferischen Bildens. Wie hinsichtlich der Stoffbehandlung, wie hinsichtlich der geistigen Problemstellung, ist sie auch in bezug auf spezifisch klangmusikalische Formung eine Niederbruchserscheinung im Gefolge des Klassizismus. Die beherrschende melodische Kunst, dieses Siegelzeichen der festen Persönlichkeit, geht ihr verloren.

Der Sinn war der gleiche wie in der romantischen Bewegung überhaupt: Abkehr von der Realität, von der Gegenständlichkeit des Fühlens, wie sie sich in der Formung der selbsteigenen, geschlossenen Melodie aussprach, Flucht in die Unwirklichkeit, in die magische Phantastik des harmonischen Raumes, dessen Unbestimmtheit durch die zu ständigem Wechsel, plötzlicher Umstellung und Überraschung führende Chromatik noch gesteigert wurde.

Im zehnten Jahrhundert unsrer Zeitrechnung war die Dichtkunst in Japan so verbreitet, dass sich der Kaiser Daïgo veranlasst sah, ein "Ministerium für poetische Angelegenheiten", wie wir heute sagen würden, einzusetzen. Ein solches Ministerium gibt es jetzt nicht mehr, aber die Freude an der Formung kleiner Gedichte ist in Japan noch heute allgemein.

Bei Brahms erscheint es unter Neigung zu volkstümlich vereinfachender Formung, bei Hugo Wolf und seinen neudeutschen Nachkommen wird es zur psychologischen Kleinstudie ohne daß Komponisten und Hörern die damit verbundene Entseelung des Lyrischen zum Bewußtsein gekommen wäre.

Sie setzt voraus völlige Umstellung der seelischen Grundkräfte, aus denen die Musik erwächst, Wille und Fähigkeit, Musik überhaupt außerhalb aller Konvention als Formung elementarer Gefühlskraft, als Naturlaut zu erkennen.