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Goethe liebte und studierte diesen Denker, besonders seine Ethik eifrig, mit dem er in ursprünglicher Wahlverwandtschaft stand. Die alles ausgleichende Ruhe Spinozas, die Goethe selbst an ihm preist, war nur das Widerspiel seiner eigenen Sinnes- und Darstellungsweise.

Sobald wir aber den jeweils gegebenen Staat als ein Entwicklungsprodukt betrachten, als einen sich immer zweckmäßiger organisierenden Menschenverband, der durch die Tätigkeit seiner Mitglieder mehr und mehr der freien Gestaltung der sittlichen Persönlichkeit die Wege ebnen soll, der also selbst in der Richtung des von der Ethik gezeichneten Kultur- und Rechtsstaates wandert, ergibt sich mit der wissenschaftlichen Fundierung des Staatszweckes auch die wissenschaftliche Fundierung des Zweckes der Volks- wie höheren allgemeinen Schulen von selbst.

Ich muß mich hier mit Andeutungen begnügen, weil eine eingehendere Behandlung der unterbewußten sittlichen Regulation in uns als Vorbedingung die vollständige Analyse der Ethik überhaupt erforderte.

Ich gerate auf diese scheinbare Abschweifung aber deshalb, weil mir vorkommen will, als gäbe es ein Analogon für »neurotisch« und »psychotisch« auf dem Gebiet der Ethik für den Normalzustand.

»Herr von Egidy stellte die Lage so dar, als ob es hieße: Hie Christentum hie Ethikbegann ich, die zitternden Hände krampfhaft auf die Stuhllehne vor mir stützend, »während wir alle, deren gleiches Ziel die Wohlfahrt der Menschheit ist, nicht die Verschiedenheiten unserer Anschauungsweisen hervorsuchen, sondern die Einheit unserer Aufgaben betonen sollten ...«

Ströme, welche normalerweise sonst im Sinne der koordinierenden Automatie Verwendung finden, schlagen blitzartig in die Aktionszentren und lösen Handlungen aus, die eben deshalb antisozial sind, weil sie durch das die Ethik der Zeit tragende und kontrollierende Bewußtsein nicht zurückgedämmt werden.

Mit ihm verurtheilt der Sokratismus eben so die bestehende Kunst wie die bestehende Ethik: wohin er seine prüfenden Blicke richtet, sieht er den Mangel der Einsicht und die Macht des Wahns und schliesst aus diesem Mangel auf die innerliche Verkehrtheit und Verwerflichkeit des Vorhandenen.

Obwohl nun gerade aus der Hemmungstheorie sich eine vollkommen neu fundierte Ethik auf physiologischer Basis unschwer entwickeln läßt, so muß ich doch hier darauf verzichten und kann für die Frage nach unserem Gewissen, nach der Stimme der Sittlichkeit in uns, welche wohl bei jedem Individuum sich schon bemerkbar gemacht hat, hier nur andeutungsweise darauf aufmerksam machen, daß das, was wir mit diesem Namen belegen, gleichfalls etwas Triebhaftes an sich hat.

Auch sein Aufsatz über "Das individuelle Gesetz", in dem er ähnlich wie Schleiermacher und der Verfasser in seiner "Ethik" neben "allgemeingültigen moralischen Werten" auch "individualgültige", d. h. eine je individuell sittliche Bestimmung des Menschen darzutun sucht, hat die Ethik bedeutend gefördert.

Auch der theoretische Mensch hat ein unendliches Genügen am Vorhandenen, wie der Künstler, und ist wie jener vor der praktischen Ethik des Pessimismus und vor seinen nur im Finsteren leuchtenden Lynkeusaugen, durch jenes Genügen geschützt.