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Leider sind aber auch in diesen Führern die Angaben über die Wege, die man bei den einzelnen Ausflügen einzuschlagen hat, so mangelhaft und die beigefügten Karten so unvollkommen, daß man sich nur selten zurechtfinden kann. Ich plante noch einen Ausflug nach dem Cap d’Antibes und stand mit Tagesanbruch auf, um möglichst viel Zeit vor mir zu haben.

Zunächst das Städtchen Golfe Jouan, in dessen wohlgeschütztem Hafen das französische Mittelmeer-Geschwader liegt. Zahlreiche Villen und Gärten decken die grünen Hügel, die sanft gegen das Meer abfallen. Nach Südwesten hin streckt das Cap d’Antibes noch einen Seitenarm in die Fluthen, und dieser trägt ein kleines Fort und das Grand Hôtel.

Das vom Cap d’Antibes eine Stunde weit entfernte Cannes wird durch die Landenge der Croisette verdeckt, frei liegt hingegen vor ihm im Meere die Lerinische Insel St. Marguerite. Deutlich erkennt man auf ihr das Fort, in welchem einst der mysteriöse »homme au masque de fer« und neuerdings Bazaine eingekerkert waren. Es folgt an der Küste ein Ort auf den andern.

Eine Actiengesellschaft hat die ganze Landstrecke angekauft, eine breite Straße, die Cannes mit dem Cap d’Antibes verbindet, durch den Pinienwald gelegt, diesen selbst parcellirt und mit Eisendraht umzogen. Doch steht manche mächtige Pinie noch da, und in ihrem Schatten gelingt es wohl, sich in die alte Herrlichkeit zurückzuträumen.

Der »Figaro« ließ es aber bei den schönen Plänen bewenden, und die projectirte »Villa Soleil« kam nicht zu Stande; wohl aber ließ ein Russe, der das Cap d’Antibes schon bewohnte, sich bestimmen, das große Hôtel du Cap zu erbauen. Das Unternehmen mißglückte, ein Pächter folgte dem andern, bis endlich das Haus geschlossen wurde.

Was noch von den Maquis am Cap d’Antibes erhalten blieb, ist freilich wenig, und doch kann man selbst auf jener kleinen Landzunge vor dem Garten des Grand Hôtel fast alle die Arten zusammenlesen, welche den Typus der Maquis bestimmen. Unter den strauchartigen Formen fällt zunächst der Rosmarin durch seinen Duft, seine blauen Lippenblüthen und seine steif linealen, unterseits weiß-filzigen Blätter auf. Man begegnet ihm dort überall. Das wohlriechende

Daher vielleicht der Leichtsinn, der sich seiner Bevölkerung bemächtigt hat und der den Grund dazu legte, daß Nizza zu einer Metropole der schalen Vergnügungen aufwuchs. Mein Ziel war Nizza nicht, vielmehr das Cap d’Antibes, ein Ort, den ich schon vor vielen Jahren liebgewonnen hatte.

Féréol; dahinter taucht das Cap d’Antibes seine belaubten Ufer in die Fluthen; es springt so weit vor in die See, als wollte es dieses eine Meer in zwei Meere theilen. Jenseits der Baie des Anges, der breiten Engelsbucht, glänzt das weiße Nizza im Halbkreis an grünen Hügelketten, und dann erheben sich Berge hinter Bergen, bis jenseits Bordighera die Umrisse der Küste verschwimmen.

Über das Grand Hôtel du Cap d’Antibes bildete sich ein ganz eigener Mythos. Es hieß, de Villemessant, der einst so bekannte Redacteur des »Figaro«, hätte den Bau veranlaßt, um ein Heim für Schriftsteller und Künstler zu schaffen. Dieselben sollten dort vereint ihren Arbeiten obliegen und durch die herrliche Umgebung zu bedeutendem Schaffen angeregt werden.

Auch lauscht man gern dem Rauschen des Wassers, das sich in den tiefen Felsenspalten hebt und senkt und forscht dem bunten Leben nach, das hier im Schatten der Steine aus den Tiefen des Meeres zum Lichte emporsteigt. Wer am Cap d’Antibes einen Seesturm erlebte, wird den Eindruck nie vergessen.