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Peter Hannibal Meier braucht die Menschen nicht, er ist sich selber genugBegegnung »Mir tut er doch leid, dieser Peter Hannibal«, meinte Franziska; »warum, kann ich eigentlich kaum erklären.« »Ja, es hat etwas Rührendes, wenn die Verblendung dermaßen anwächst, daß sie die eigene Schwäche für Kraft erklärt und die Armseligkeit für Würde«, entgegnete Borsati.

Franziska hatte sich aufgerichtet und schaute Borsati, der zuletzt sehr schnell, sehr leidenschaftlich erzählt hatte, beinahe voll Angst ins Gesicht. »Ich habe in meinem ganzen Leben etwas dergleichen nie gehört«, murmelte sie, nachdem Borsati geendet. Cajetan sprang empor und sagte mit großer Lebhaftigkeit: »Außerordentlich!

Der Soundso, die Soundso, darüber läßt sich reden.« »Erinnerst du dich, Rudolf«, wandte sich Franziska an Borsati, »an die Geschichte eines gewissen Meier, der auch mit zwei Frauen lebte und der so stolz auf seinen Sohn war, den er von der rechtmäßigen Frau hatte?

Der Häftling schrie auf wie ein Rasender, stürzte sich blitzschnell auf den Mann und erdrosselte ihn. Diese Begebenheit verfolgte mich mit denselben Gefühlen von Schuld und Verantwortung.« »Ein Zeichen, daß der Mensch kein vereinzeltes Wesen ist, auch wenn er sich so gibt, sondern daß er seiner Zugehörigkeit zum Welt- und Menschheitsganzen tief innerlich bewußt bleibt«, antwortete Borsati.

Es war ein junger Baam oder Schimpanse, der die Größe eines achtjährigen Knaben hatte. Durch die Unterhaltungen mit dem sich selbst ernst nehmenden Tier erlangte er Einblick in die Fülle schönen Humors, von welcher der sich selbst ernst nehmende Mensch umgeben ist. In der letzten Woche des August trafen Hadwiger, Borsati und Cajetan ein.

Borsati nickte. »Ich erinnere mich«, antwortete er. »In der Gesellschaft, in der sie erzählt wurde, wollte jemand damit beweisen, daß der moralische Geist des gegenwärtigen deutschen Bürgertums gebrochen sei, und ich hatte beim besten Willen nichts anderes finden können als daß ein aufgeblasener Tropf vom Schicksal gebührend traktiert worden war.

Heute Nacht habe ich im Traum fortwährend Veilchen gerochen.« »Angenehm«, murmelte Borsati. »Wer von euch könnte mit Worten beschreiben, wie Veilchen riechenfuhr das junge Weib fort. »Nun, – süß«, sagte Hadwiger, worauf Franziska unzufrieden den Kopf schüttelte. Lamberg besann sich und meinte dann: »Es ist ein lauer, kühler, erdig-keuscher Geruch.« »Ja, das trifft ungefähr«, rief Franziska.

Hätte er sich weniger exaltiert benommen, so hätte er durch bloßes Spazierengehen in einer Woche Besitzer von unermeßlichen Schätzen werden können.« »So macht Gewissen Memmen aus uns allen«, zitierte Borsati lachend. »Eine lehrreiche Anekdote, worin schlagend bewiesen wird, daß Kleider Leute machen

»Es schadet nicht, wenn die Menschen hie und da Einblick in das Dämonische dieses Berufs gewinnen«, meinte Borsati. »Die großen Werke werden hingenommen, als ob der Himmel sie in einer freigebigen Laune gespendet hätte, und was an Schöpferschmerz dahinter steckt, ahnen nur wenige.

»Man erkennt aus alledem, wie verworren angelegt und wie unergründlich die Charaktere sind, die man in oberflächlichem Sinn als einfache bezeichnet«, bemerkte Borsati. »Der sogenannte einfache Mensch steht dem Schicksal am nächsten, ist ihm wie auch den verborgenen Kräften und Instinkten seiner eigenen Natur am hilflosesten verfallen.