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Martha erhielt, außerhalb der Reihe und ohne jede äußere Veranlassung, eine beträchtliche Gehaltsaufbesserung. In der Industriebank gärte Empörung. Der Neid zischelte: »Nun ja, kein Wunder! Wenn man mit seinem Bureauchef ins Kino geht ...« Die Beamtinnen konstatierten giftig: »Und eine Perlenkette trägt die Person auch noch! Aber so ist die Welt!

Von Tür zu Tür ging es, treppauf, treppab. Auf den Stufen gingen zuweilen Beamtinnen an ihnen vorüber, die Briefe oder Notizzettel in andere Bureaus trugen. Es war eine stillschweigende Übereinkunft zwischen dem männlichen Personal, daß alle untergeordneten Arbeiten, die in anderen Betrieben von den Lehrlingen verrichtet zu werden pflegen, den Damen aufgehalst wurden.

»Ohoprotestierten die anderen Beamtinnen, »sind wir vielleicht nicht hübsch?« »Ruhe im Schdaate Dennemarkbegütigte Rehle die Wortführerin. »Du waaßt doch, ich habb’ derr ewige Treu geschworn, von morjens Acht bis abends Sechse mit zwei Schdund Mittagspaus’Er duzte grundsätzlich jedermann. Martha wunderte sich keineswegs über den Ton, der im Wechselbureau herrschte.

Sie war völlig mit sich im reinen und sagte mit ruhiger Stimme, mehr um den Fall aufzuklären als zu ihrer Verteidigung: »Er hat mich in einem Ton angeschrien, den ich nicht gewöhnt bin! So schreit man keine Dame an!« »Wir haben hier keine Damen, sondern nur Beamtinnenerklärte Hermann schroff. »Merken Sie sich das gefälligst! Sie werden Herrn Rittershaus um Entschuldigung bitten

Über die Gänge hasteten Beamtinnen, die Stöße von Briefen und Wechseln zur Unterschrift in die Zimmer der Direktoren und Prokuristen schleppten, und die von einem Prokuristen abwehrend zum anderen geschickt wurden, denn keiner hatte jetzt Zeit. Es dauerte eine Ewigkeit, bis jeder Brief und jedes Dokument endlich die vorschriftsmäßigen zwei Unterschriften trugen.

Zahlreiche Elemente, die der bürgerlichen Frauenbewegung in die Arme liefen die Lehrerinnen, die Handelsangestellten, die Beamtinnen , gehören ihrer ganzen Lage nach zu uns. Wir können sie nur gewinnen, wenn wir ihnen bis ins feindliche Lager nachgehen « Frau Orbin unterbrach mich. »Sie irren. Diese Leute kommen für uns zunächst gar nicht in Betracht.

»Des hast de gut gemachtermunterte Rehle, indessen Martha die Tränen in den Augen standen. »Endlich hat er’s doch emol zu heern krieht, was er for e Dreckspatz isUnd zu den übrigen Beamtinnen gewandt: »Nemmt euch e Beispiel draa! Aach du, Madamm Ungnädig! Des is gescheiter, als ehrwerdige Familjevätter uff de Backe zu haage

Martha Böhle zupfte verärgert an der Perlenhalskette, die sie neuerdings trug, warf ihrem Gegenüber einen bösen Blick zu, den dieser mit mißachtendem Achselzucken aufnahm. Die Kollegen im Couponbureau stießen sich heimlich an, die Beamtinnen kicherten. Benno grollte.