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Das Lokal hätte von Polizisten umstellt sein dürfen: das Bier, das man schluckte, verwandelte sich in innere Freiheit. Und man hatte sein Examen so gut wie bestanden. Man warfertig“, war Doktor! Man füllte im bürgerlichen Leben eine Stellung aus, war reich und von Wichtigkeit: Chef einer mächtigen Fabrik von Ansichtskarten oder Toilettenpapier.

Niemand hat das bläuliche Licht von Penang jemals erklärt, aber es ist immer da, und die eingeborenen Photographen malen selbst auf die Ansichtskarten, auf Gesichter und Landschaft, diesen Mondschein im Sonnenschein. Auch Gabriela Tatotos weißes Landhaus lag im Gartengrün mitten am Tag mit mondblauen Wänden, die wie zu stark geblaute Wäsche leuchteten.

Es gab da Privatbriefe jeden Formats, auch parfümierte kleine Briefchen, deren Inhalt leicht erratbar war, Ansichtskarten mit verliebten Bildern undwie sich Binder beim Lesen überzeugteebenso verliebten Mitteilungen, Kuverts mit Firmenaufdruck, die auf unbezahlte Rechnungen schließen ließen – o, Binder war eine Art Vertrauensperson für alle Angestellten.

Die junge Frau stellte jeden Nachmittag einen kleinen Tisch auf die schattige Haustreppe und saß dort stundenlang und bemalte Dutzende von Ansichtskarten, bis ihr Mann wiederkehrte. Marmie saß heute wieder an ihrem gewohnten Platz, und hinter ihr funkelten die Atelierscheiben im Gartengrün, wie die Fenster eines Aquariums. Marmie saß getreulich und emsig über ihre Postkarten gebeugt.

Marmie, die Photographenfrau, saß jeden Nachmittag völlig ahnungslos auf ihrer Treppe vor dem Tisch und bemalte ihre Ansichtskarten von Penang mit bläulicher Farbe. Sie dachte mit keinem Gedanken an den Chinesen und wartete nur auf die Heimkehr ihres Mannes, in den sie treu verliebt war.

Am liebsten sah sie es, wenn solch eine zwecklose Bekanntschaft in einen Ansichtskartenverkehr überging. Ansichtskarten ließ sich das Fräulein für ihr Leben gern schicken. Die Post, die morgens kam, bedeutete für sie den Höhepunkt des Tages.

Der malaiische Photograph Fuluo Holongku in Penang hatte dieses Haus schon dutzendweise auf Ansichtskarten mit zarter Bläue bemalt, denn die Kurtisane schenkte gern ihr Hausbild mit Gartenansicht an ihre Freunde. Aber niemals verschenkte sie ihr eigenes Bild. Sie fürchtete sich, abergläubisch wie alle Asiaten, vor dem bösen Blick fremder Augen,

Sonja Hartmann hieß wirklich Sonja. Sie stand jetzt auf, stülpte den Deckel über ihre Schreibmaschine und schloß sie ab. »So. Fertigsagte sie. »Zwölf Tage lang rühr' ich jetzt keine Feder an. Außer wenn ich euch Ansichtskarten aus Venedig schick'.«